Jürgen hat vor langer Zeit auf einer Veranstaltung im Bernauer Bürgermeisterwahlkampf 2009 für große Heiterkeit gesorgt, indem er einen Brief der Bernauer Stadtverwaltung zur Straßenbeleuchtung in der Schönower Straße An der Panke vorlas. Die Verwaltung hatte einen Ortstermin veranstaltet und festgestellt, dass es in der Straße eigentlich nicht dunkel sei. Jürgen hatte zu diesem Zeitpunkt schon einen einjährigen Kampf mit dem Amtschimmel zum selbigen Thema hinter sich. Wie es sich gehört, fand der Ortstermin natürlich ohne ihn statt - um 11 Uhr vormittags.Da war es auch nicht dunkel.
Inzwischen sitzen Jürgen und ich nicht mehr im Sandkasten zusammen, sondern im Finanzausschuß. Die Heiterkeit zum Thema Beleuchtung in der Straße an der Panke war längst verflogen, denn Bürgermeister Handke konnte auf Jürgens ständige Anfragen niemals antworten und vertröstete auf die nächste Sitzung. Zweieinhalb Jahre lang. Wohlbemerkt - eigentlich ging es um eine einzige Laterne an einer Stelle, an der es nachts dunkel wie im Sack war. Inzwischen hatte Jürgen den Mast für die Laterne ausgeguckt, die Stromquelle und die separate Abrechnung der Kosten geklärt und der Verwaltung sogar den Lampentyp vorgeschlagen. Dreieinhalb Jahre erging man sich in der Stadtverwaltung also in schier endlosen Abwehrgefechten. Denn wie lautet Regel Nummer 2 des deutschen Berufsbeamtentums? Richtig, gut aufgepasst: "Da kann ja jeder kommen" . Regel 2 a: "Selbst von Stadtverordneten lassen wir uns nicht aus der Ruhe bringen."
Foto: Turm der Marienkirche in Bernau - von der Hohen Steinstraße aus gesehen
( © fv 2009)
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