Freitag, 28. Oktober 2011

Die Spreewaldgurke und der Rettungsschirm

Eben beim Frühstück: Ich bin schon satt, als mich dieser Verheugen aus der Zeitung heraus angrinst und mir zum wiederholten Male erklärt, DIE DEUTSCHEN hätten über ihre Verhältnisse gelebt. DIE DEUTSCHEN! ALLE DEUTSCHEN. Die Hartzis, die Rentner, die Arbeitslosen, die zehn Prozent armen Kinder. Der kleine (Noch-) Mittelstand, der jeden Tag mühsam um seinen Mittelstand kämpft und dem man erbarmungslos die Gelder aus der Tasche zieht, die man den Spekulanten schenkt.

Daraufhin den Beschluss gefasst, mir die seitenlangen Auslassungen über die wahrhaft genialische Rettung von Euro/EU/Spreewaldgurke/ Europa/ Berlusconi/ Kasperle /Griechenland/Merkel/usw. zu sparen.

Stattdessen biete ich eine Wette an: Ich wette, dass wir spätestens in einem Vierteljahr genau wieder da stehen, wo wir noch gestern waren - am Abgrund, nur einen Schritt weiter. Und dass die von uns immer wieder in die Regierung gewählten niederen Bankangestellten ein erneutes "Rettungspaket" schnüren werden, das dieses Mal nicht eine Billion Euro, sondern vielleicht vier oder fünf Billionen umfassen wird.

Übrigens, auch den Erzeugern der Spreewaldgurke geht es schlecht. Aufgrund der miserablen Witterung in diesem Jahr wurde zu wenig von dem leckeren Gemüse geerntet. Aber lasst mich raten: Dafür wird es natürlich keinen Rettungsschirm geben. Um Gurken kümmern sich unsere Politiker nur, wenn diese in Aufsichtsräten von Banken oder auf Regierungsbänken rumsitzen...

Foto: Gewürzgurken (Benjamin Klack / pixelio.de)

1 Kommentar:

  1. Hallo Frank,
    Wieder eine herrliche sardonische Satire.
    Weil Dein Blog seit einige Tage defekt ist, knirsch, bist Du damit nicht nur bei mir als „Bester Blog der Woche“ nominiert, sondern wird dieser Beitrag auch übernommen.

    Hinweis an den Besuchern: Um Frank einen Kommentar zu schicken können, klicket im ‚Dashboard‘ nicht auf ‚Vallis Blog‘ sondern auf der unterstrichener Titel des Beitrages.
    Greif zur Taste, Kumpel! Hoffentlich klappt es und vor allem wird es alsbald gefixt.

    Herzliche Grüße aus meine sonnige herbstliche flämische Sommerfrische,
    Nadja

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