
Seit über zwei Jahren ohne Fernsehgerät und ohne Entzugserscheinungen. Was die kostenlose Fernsehbeilage der Lokalzeitung so an Programm anbietet, ist sogar meiner Mutter (81 Jahre, seit anderthalb Jahren Witwe) viel zu blöd. Sie geht seit Wochen schon immer um acht Uhr abends schlafen und liest. Vorgestern hat sie die Buddenbrooks von Thomas Mann ausgelesen, ein schier endloses Werk, ich brauchte drei Wochen, sie nur 'ne halbe. Nun war sie nie ein Fan von diesem grauslichen Folxmusikrummel mit Florian Silberblick oder wie diese Vögel alle heißen, Rosamunde Plüscher ist ihr zu kitschig, die ewig selben Talkshow-Quatschnasen kennt sie auch schon längst und viel mehr bleibt ja nicht. Außer vielleicht die fünfhundertste Wiederholung von "Stirb schneller - Teil 7" mit Polen-Paule in der Hauptrolle.
Wie sehr es mit dem guten, alten Fernsehen bergab geht, zeigt sich nicht nur am indiskutablen Programm, sondern auch an einer Episode, die gerade in unserer Straße passierte: Da stellte ein Nachbar einen intakten, sogar ziemlich großen Fernsehapparat auf die Straße und klebte einen Zettel ran "Zu verschenken" . Das Ding stand drei Tage und Nächte völlig verachtet am Straßenrand , bis sich endlich jemand erbarmte...
Bild: Zappen (Markus Hein / pixelio.de)
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