Sonntag, 13. März 2011

Äntschie hat alles unter Kontrolle

Ich bin fassungslos und mir ist schlecht. Die Berichte aus Japan sagen nichts Konkretes aus und erinnern an die sowjetischen Medien nach Tschernobyl. Aber das, was man in wohldosierten Portionen (Strahlendosen?) vermittelt bekommt, reicht aus: Die Kernschmelze im AKW Fukushima ist mit höchster Wahrscheinlichkeit im vollen Gange ! Nicht mehr zu stoppen, man kühlt zwar mit Meerwasser und Borsäure, aber wie lange noch bis zum Super- GAU ? In jedem Fall wird Radioaktivität frei, die - so beruhigt uns unser Staatsfernsehen - "auf's Meer" hinaus geweht wird. Nur auf's Meer. Was für ein Glück - für die Lebewesen dort, für das Ökosystem, für die Nahrungskette. Japan stellt wahrscheinlich zukünftig den Walfang endlich ganz ein. Das ist die einzige positive Nachricht.

Und unser gemeingefährliches Dummerchen im Bundeskanzleramt redet das Unglück klein und ihren Anti-Atomkraftausstieg vom vorigen Jahr im Auftrag der profitgeilen Stromkonzerne schön, denn in Deutschland ist so etwas wie in Fukushima natüüüüüürlich gar nicht möglich. Niemals. So wie ein derartiger GAU auch in Japan theoretisch überhaupt niemals möglich war. Jedenfalls bis gestern...

Grafik/Foto: Laufzeitverlängerung und Restrisiko (Gerd Altmann / pixelio.de)

5 Kommentare:

  1. Es wurde berichtet, dass man als Grundlage zur Beurteilung der Risiken eine Statistik der letzten 100 Jahre genommen hat.
    TNS Infratest hat immerhin insgesamt 1000 Brandenburger befragt.
    Regiert uns da nicht eine Physikerin???
    Nun soll ein Umweltminister, der E10 nicht beherscht, die deutschen Atomwerke beherschen.
    http://www.morgenpost.de/printarchiv/politik/article1573811/Umweltminister-Roettgen-zweifelt-an-Beherrschbarkeit-der-Atomkraft.html

    "Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte am Abend nach einer Lagebesprechung im Kanzleramt: "Wir wissen, dass wir weder von derart schweren Erdbeben noch von derart gewaltigen Flutwellen bedroht sind. Und trotzdem: Das, was wir aus den Abläufen in Japan lernen können, das werden wir lernen, und deshalb werden wir genau verfolgen, was die Analysen in Japan ergeben."

    Habe gerade gelesen, dass das Auswertige Amt sorge getragen hat, dass deutsche Atom-Experten aus der Umgebung des Unglücksreaktors ausgeflogen werden.

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  2. Ich habe auch noch etwas ganz besonders Schönes. Weil es bei uns ja keine, wirklich keine Erdbebengefahr gibt und weil man bei uns ja nicht so dumm ist, AKWs auf erdbebengefährdetem Grund zu bauen:
    Viel Spaß beim Gruseln, ich würde schon mal umziehen.
    http://www.ippnw.de/commonFiles/pdfs/Atomenergie/Anlage_B_-_Biblis_B_ist_unzureichend_gegen_Erdbeben_ausgel....pdf

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  3. Irre,

    hier sind ja nur Irre an der Macht

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  4. natürlich geht auch unseren Leuten der Arsch auf Grundeis. Biblis ist uralt und 99 Jahre!!! überfällig.
    Doch was war mit unserem Lubmin?
    War das nicht das modernste und sicherste Europas?
    Deshalb wurde es auch sofort abgeschaltet.
    Ich bin blos Ökonom, doch ich frage mich, ob erneuerbare Energien ausreichen.
    Japan hat doch nicht umsonst 60 AKW´s.
    Barnimer

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  5. Natürlich spielten auch bei Lubmin wie bei der gesamten ostdeutschen Wirtschaft vor allem das Vernichten der gesamten östlichen Konkurrenz eine große Rolle. Mit Tschernobyl war es ja auch einfach.Die westlichen Störfälle wurden ja größtenteils verschwiegen oder viel später zugegeben. Trotzdem gab es auch in Lubmin schon 1975 einen Störfall, der zwar nicht zur Freisetzung von Radioaktiviät führte und bewunderungswürdig souverän beherrscht wurde. Trotzdem zeigte auch dieser Fall, dass die Nukleartechnik einfach zu heikel ist, um damit leichtsinnig herumzuspielen und wir Menschen einfach zu technikgläubig sind (Das sagt ein Dipl.-Ing. !)Mit folgendem Link findet man eine Chronologie der deutschen Störfälle, den Lubminer findet man bei Wikipedia, indem man AKW Lubmin eingibt.

    Hier gibt es erstmal alle bekannten deutschen Störfälle: http://www.readers-edition.de/2011/03/12/der-regierungs-gau-bundesgehirne-weiter-abgeschaltet

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