Samstag, 5. Februar 2011

Nur 284 Millionen!

"Nach Berechnungen des Steuerzahlerbundes verursacht das geplante Bildungspaket für Kinder aus armen Familien zusätzliche Kosten von 284 Millionen Euro. Darin sind demnach Verwaltungskosten von 136 Millionen enthalten. Weitere 148 Millionen koste die geplante Einbeziehung der Kinder von Geringverdienern. Zwar sei die Absicht, für die Kinder künftig Sach- statt Geldleistungen zur Verfügung zu stellen, "grundsätzlich begrüßenswert", heißt es in der Expertise. Es habe sich aber herausgestellt, dass die Umsetzung des Bildungspakets zu einer deutlichen Mehrbelastung der Steuerzahler im Vergleich zu einer adäquaten Erhöhung der Geldleistungen führe. "(zitiert nach heute.de)

Nachdem ich diese Meldung heute in den Nachrichten gehört habe, sind mir zunächst einmal die Gesichtszüge entgleist. 284 Millionen Euro sind zu teuer? Der Auslandseinsatz von 4500 Soldaten der Bundeswehr in Afghanistan im Dienste der USA kostet uns täglich rund eine halbe Millionen Euro Zusatzsold. (Vom regulären Sold wollen wir mal schweigen, den würden sie auch im Inland bekommen. Auch den Kosovo-Einsatz vergessen wir mal aus Gründen der Übersichtlichkeit)

Multipliziert mit 365 Tagen ergibt sich die sagenhafte Summe von 181 Millionen Euro pro Jahr, die wir in einem sinnlosen Krieg weit weg von zu Hause verballern. Einfach so. Allein für zusätzlichen Sold. Wir reden hier nicht über die Kosten für verjuckeltes Benzin, AfA der Panzer und LKW, verschossene Patronen und und und. Auch von den Lustreisen unseres GröBaZ (Größter Baron aller Zeiten) mit Blondine oder seines Niepels zur Aufmunterung der Söldner schweigen wir an dieser Stelle. Aber 284 Millionen für ein BILDUNGSPAKET sind euch zu teuer?

Ich maße mir kein Urteil über die Qualität dieser Bildungspakete an. Da die deutsche Bürokratie von den 284 Millionen die Hälfte abbekommen will, werden es unsere Sesselfurzer schon schaffen, die (vielleicht) gute Idee bis zur Unkenntlichkeit zu verhunzen. Damit auch bloß nichts Sinnvolles unten ankommt.

Wobei ich bis heute immer noch dachte, die zuständigen Leute in den Sozial-, Bildungs-, Arbeits- und sonstigen Ämtern oder Ministerien werden sowieso bezahlt. Das ist wie bei den Bundeswehrsoldaten im Inland. Ob die Ärmelschonerträger nur auf ihren dicken Hintern herumsitzen, Kaffee trinken oder ein Bildungspaket verteilen. Oder sind die Gebiete, wo Hartz IV-Empfänger per Gesetz in billigen Wohnungen hausen müssen, jetzt auch schon als Ausland oder als sogenannte NoGo-Areas eingestuft? Müssen die Schreibtischtäter deshalb auch schon zusätzlichen Auslandssold bekommen, wenn sich ihnen ihre Schützlinge nähern?

Eine andere Frage ist die, ob man die 284 Millionen auch deshalb sparen will, da man mit ein wenig Bildung in der bevorzugten Zielgruppe für Rekrutierungen der Bundeswehr- nämlich bei den Unterpriviligierten und sozial Benachteiligten in dieser Bundesrepublik - keinen Ersatz mehr für die kämpfende Truppe bekommt?

Bild: Gerd Altmann/moshxl.de / pixelio.de




1 Kommentar:

  1. Hallo Frank,

    der Vergleich der Zahlen Auslandseinsatz vs. Bildungspaket gefällt mir.
    Ich bin ein Freund solcher vergleiche um den Leuten immer wieder zu zeigen, daß das Geld da ist.
    Wenn wir endlich damit aufhören es in sinnlosen Auslandseinsätzen zu verballern.
    Mal abgesehen davon, daß der gesamte Apparat Bundeswehr in großen Zügen sinnlos Geld verbrennt.

    Wann kommt eigentlich das Bombodrom? Brauchen wir unbedingt!

    Grüße,
    der Marian

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