Mittwoch, 26. Januar 2011

Fußgänger in spe

Dienstwagenaffäre des Brandenburger (Ver-) Bildungsministers. Brandenburg hat sich fast daran gewöhnt, dass seine Schüler bei den PISA-Tests sehr schlecht abschneiden. Nun, der Minister müht sich wahrscheinlich sogar redlich, dieses im Jahre 1990 übergestülpte nordrhein-westfälische Relikt, dieses veraltete Bildungssystem aus dem vorvorigen Jahrhundert irgendwie in Ordnung zu halten. Verbesserungen sind sowieso nicht möglich, man müsste wirklich wieder bei Null anfangen können, andere Weichenstellungen tätigen. Vielleicht damit anfangen, die Kinder nicht tagtäglich stundenlang im überfüllten Schulbus durch die Gegend zu schaukeln, weil sich eine ordentliche Schule in ihrem Heimatdorf nicht "rechnet". Dabei gibt es für dieses Land nichts Wichtigeres als Bildung!

Alles im allem tut mir der Rupprecht also eher Leid. In Dienstwagenaffären haben sich auch schon ganz andere verfangen, nicht nur so ein ahnungsloser Schullehrer. Ich denke da vor allem an die Bundes-Rita (Süssmuth) oder an die dicke Ullala (Schmidt) aus Aachen. Noch wieder andere nehmen aus Publicitygründen für's Fernsehen sogar ihre blonde Barbypuppe auf großartige Dienstreisen über tausende Kilometer mit, der Steuerzahler blecht auch für diese Lustreisen. Aber dieser nämliche Mensch ist ja auch Bundeskriegsminister und geadelt und deshalb pisst ihn die CDU-Gemeinde nicht an.

Aber wie immer könnten wir - wenn wir nur wollten - aus der Geschichte lernen, denn schon zur Zeit Friedrich des Großen gab es eine Dienstwagenaffäre in Potsdam. Und der alte Friedrich griff rigoros durch, allerdings nicht im Sinne des Dienstwagennutzers. Da richtete nämlich der preußische Gesandte am Londoner Hofe ein Schreiben an den König und stellte ihm vor, seine ihm bestimmte Besoldung sei so gering, dass er bei den dortigen hohen Preisen aller Bedürfnisse sich bald in die Notwendigkeit versetzt sehen würde, seine Equipage abzuschaffen und zu Fuß an den englischen Hof zu gehen, wenn er keine Zulage erhielte.

Friedrich antwortete ihm lakonisch: " Geh' Er immer zu Fuß, das verschlägt nichts, und wenn jemand Glossen machen sollte, so darf Er nur sagen, Er sei Mein Gesandter und hinter Ihm gingen 300 000 Mann."

Nun gut: Zu Fuß müsste Ruppi wohl nicht gleich gehen, aber wie wäre es denn mit Bussen und Bahnen? Auch seinen Kollegen in Land und Bund sowie deren Volksnähe würde das sehr gut tun...

Foto: Claudia Hautumm / pixelio.de

3 Kommentare:

  1. ..und das wollen wir uns dann auch bildlich vorstellen, wenn dann unsere Herren und Damen die pünktlichen und gut ausgestatteten öffentlichen Verkehrsmittel benutzen würden.
    Jedenfalls hätten sie dann weniger Zeit, Blödsinn zu verzapfen und uns den Quark als "alternativlos" zu verkaufen.
    Barnimer

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  2. Das mit dem Dienstwagen sehe ich als nicht so tragisch, schlimmer ist,dass er sein Ministerium nicht im Griff hat, das Bildungssystem ist doch runtergewirtschaftet.

    Ich habe noch mein 1.Klasse Matheheft(1961)da haben wir alle Rechenarten gehabt und mit X gerechnet-heute 3.Klasse !!!

    Ich habe in Staatsbürgerkunde gelernt, die Vorteile des einheitliche sozialistische Bildungssystem...
    Habe es damals nicht verstanden,aber prav aufgeschrieben,heute habe ich es verstanden !!!

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