Am 21. Januar diesen Jahres beraten unsere Volksvertreter im Bundestag über die erneute Verlängerung des Bundeswehreinsatzes in Afghanistan. Noch ziert sich die kapitale Nutte SPD , aber man kann sicher sein, dass sie auch dieses Mal die fetten Ärmchen zur erneuten Verlängerung des Mandates um ein Jahr heben wird. Schließlich fiel der Beginn des Himmelfahrtsunternehmens in die Verantwortung des unseligen Duos Schröder/Fischer und seitdem segnen die Genossen der "einzigen linken Partei in Deutschland" (O-Ton Gabriel) jedes Auslandsabenteuer der Bundeswehr ab.
Auch der Krieg der NATO dort am Hindukusch ist durch einen Blick in die Geschichte besser zu verstehen. In jedem Fall hätte man bei Steinbrück und Kumpanen vorher wissen können, dass er nicht zu gewinnen ist. Hätte man, ja, hätte man bei Engels, einem der Gründerväter der Sozialdemokratie, nachgelesen. Heute der zweite Teil des Artikels aus "The New American Cyclopædia" vom August 1857 zum Thema Afghanistan:
Die geographische Lage Afghanistans und der eigentümliche Charakter des Volkes verleihen dem Lande im Zusammenhang mit den Geschicken Zentralasiens eine politische Bedeutung, die kaum überschätzt werden kann. Die Regierungsform ist eine Monarchie, aber die Macht des Königs über seine stolzen und ungestümen Untertanen ist autokratisch und sehr unsicher. Das Königreich ist in Provinzen eingeteilt, die jeweils von einem Repräsentanten des Herrschers verwaltet werden, der die Abgaben an den Staat einsammelt und sie in die Hauptstadt schickt.
Die Afghanen sind ein tapferes, zähes und freiheitsliebendes Volk; sie beschäftigen sich ausschließlich mit Viehzucht und Ackerbau und meiden Handel und Gewerbe, die sie voller Verachtung den Hindus und anderen Stadtbewohnern überlassen. Der Krieg ist für sie ein erregendes Erlebnis und eine Abwechslung von der monotonen Erwerbsarbeit. Die Afghanen sind in Clans aufgeteilt, über welche die verschiedenen Häuptlinge eine Art feudaler Oberhoheit ausüben. Nur ihr unbezwinglicher Haß auf jede Herrschaft und ihre Vorliebe für persönliche Unabhängigkeit verhindern, daß sie eine mächtige Nation werden; aber gerade diese Ziellosigkeit und Unbeständigkeit im Handeln machen sie zu gefährlichen Nachbarn, die leicht vom Wind
der Laune aufgewühlt oder durch politische Intriganten, die geschickt ihre Leidenschaften entfachen, in Erregung versetzt werden können.
Die beiden Hauptstämme sind die Durrani und die Ghildschi, die in ständiger Fehde miteinander liegen. Der Stamm der Durrani ist der mächtigere, und kraft seiner Überlegenheit machte sich sein Emir oder Khan zum König von Afghanistan. Seine Einkünfte belaufen sich auf etwa 10.000.000 Dollar. Unumschränkte Autorität genießt er nur in seinem Stamm. Die militärischen
Kontingente werden hauptsächlich von den Durrani gestellt, der Rest der Armee rekrutiert sich entweder aus den anderen Clans oder aus militärischen Abenteurern, die nur in der Hoffnung auf Sold oder Plünderei in Dienst treten. Die Rechtspflege erfolgt in den Städten durch Kadis, aber die Afghanen nehmen selten zum Gesetz ihre Zuflucht. Ihre Khans haben das Recht auf Bestrafung, sogar bis zur Entscheidung über Leben und Tod. Die Blutrache ist Pflicht der Sippe; trotzdem sollen die Afghanen, wenn sie nicht gereizt werden, ein freisinniges und edelmütiges Volk sein, und die Rechte der Gastfreundschaft sind so geheiligt, daß ein Todfeind, der als Gast Brot und Salz ißt, selbst wenn er es durch List bekommen hat, vor der Rache geschützt ist und sogar den Schutz seines Gastgebers gegen alle anderen Gefahren fordern kann. Der Religion nach sind sie Mohammedaner von der Sunna-Sekte; aber sie sind ihr nicht blind ergeben, und Verbindungen zwischen Schiiten und Sunniten sind keinesfalls ungewöhnlich. Afghanistan war abwechselnd der Herrschaft der Moguln und der Perser unterworfen.
Vor der Ankunft der Briten an den Küsten Indiens gingen die feindlichen Invasionen, welche die Ebenen Hindustans überfluteten, immer von Afghanistan aus. Sultan Machmud der Große, Dschingis- Khan, Tamerlan und Nadir Schah nahmen sämtlich diesen Weg. Im Jahre 1747, nach dem Tod Nadirs, beschloß Schah Achmed, der die Kriegskunst unter diesem militärischen Abenteurer erlernt hatte, das persische Joch abzuschütteln. Unter ihm erreichte Afghanistan in der Neuzeit seinen Höhepunkt an Größe und Wohlstand. Er gehörte zum Stamme der Saddosi, und seine erste Tat war, sich der Beute zu bemächtigen, die sein verstorbener Gebieter in Indien zusammengeraubt hatte. Es gelang ihm 1748, den Gouverneur des Moguls aus Kabul und Peschawar zu verjagen, und, nachdem er den Indus überquert hatte, überrannte er schnell das Pandschab. Sein Königreich erstreckte sich von Khorassan bis Delhi, und er führte sogar Krieg mit den Marathen-Staaten. Diese großen militärischen Unternehmungen hielten ihn indessen nicht davon ab, auch der friedlichen Künste zu pflegen, und er war wohlbekannt als Dichter und Historiker. Er starb 1773 und überließ die Krone seinem Sohn Timur, der jedoch der schweren Aufgabe nicht gewachsen war. Er gab die Stadt Kandahar auf, die von seinem Vater gegründet und in wenigen Jahrenzu einem reichen und dichtbevölkerten Zentrum geworden war, und verlegte den Sitz der Regierung wieder nach Kabul. Während seiner Herrschaft lebten die von der starken Hand Schah Achmeds unterdrückten Stammesfehden wieder auf. Timur starb 1793, ihm folgte Seman. Dieser Herrscher wollte die mohammedanische Macht in Indien festigen, und dieser Plan, der die britischen Besitzungen hätte ernsthaft gefährden können, wurde für so bedeutsam erachtet, daß Sir John Malcolm an die Grenze geschickt wurde, um die Afghanen in Schach zu halten, falls sie irgendeine Bewegung unternehmen sollten; gleichzeitig jedoch begann man Verhandlungen mit Persien, um mit dessen Hilfe die Afghanen zwischen zwei Feuer nehmen zu können. Diese Vorkehrungen waren jedoch unnötig; Seman-Schah war mehr als ausreichend durch die Verschwörungen und Unruhen im eigenen Lande beschäftigt, und seine großen Pläne wurden im Keim erstickt. Der Bruder des Königs, Machmud, fiel mit der Absicht, ein unabhängiges Fürstentum zu errichten, in Herat ein; als dieser Versuch scheiterte, floh er nach Persien. Seman- Schah hatte bei der Erlangung des Throns Unterstützung durch den Stamm der Bairakschi gefunden, an deren Spitze Sarafras-Khan stand. Die Ernennung eines unbeliebten Wesirs durch Seman rief den Haß seiner ehemaligen Anhänger hervor, die ein Verschwörung organisierten, welche entdeckt wurde, und Sarafras wurde hingerichtet. Die Verschwörer riefen nun Machmud aus Persien zurück, und Seman wurde gefangengenommen und geblendet.
Gegen Machmud, den die Durrani unterstützten, stellten die Ghildschi Schah Schudschah auf, der einige Zeit den Thron behauptete, aber schließlich vor allem durch Verrat seiner eigenen Anhänger besiegt und gezwungen wurde, bei den Sikhs Zuflucht zu suchen.
Fortsetzung folgt...
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