Mittwoch, 1. Dezember 2010

Wir spielen "Investor verprellen"

In der vorigen Woche habe ich wieder einmal bedauert, dass man uns Schönower damals vor sieben Jahren mit der Stadt Bernau zwangsvereinigt hat. Ob wir wollten oder nicht und die Mehrheit der 5600 Einwohner unseres Dorfes wollte nicht. Es ist seit dem vieles schlechter geworden. Das Dorfparlament, das heute Ortsausschuss heißt, hat fast nichts mehr zu sagen und im Bewußtsein der Stadtverwaltung sind wir irgendwo am Arsch der Welt. Wir haben höhere Steuern aufgedrückt bekommen und zahlen Gebühren für Nichts, z.B. für die Straßenreinigung, die nie kommt Vom elenden Chaos mit Post und Kurierdiensten, das fast drei lange Jahre anhielt, ganz zu schweigen.

Jedenfalls war es in der vergangenen Woche wieder einmal Zeit für nostalgische Gedanken: Da berichtete unsere Morgenzeitung über einen gutwilligen Investor für das Bernauer Gewerbegebiet Rehberge, direkt an der Autobahnabfahrt Bernau-Nord. Dort wollte sich neben dem McWürgerking (oder so) ein Medienmarkt ansiedeln. Konkurrenz für den Elektronikmarkt in der Bahnhofspassage und das durfte natürlich nach dem Willen einiger Stadtverordneten überhaupt nicht sein! Folgerichtig wurde die Vorlage dann auch in der Stadtverordnetenversammlung abgeschmettert. Es ist natürlich die Hauptaufgabe von Stadtverordneten, sich um das unternehmerische Risiko von Gewerbetreibenden zu sorgen, oder? Was soll's, in ein paar Wochen wird man wieder wegen der seit Jahren stagnierenden Gewerbesteuereinnahmen der Stadt barmen. Jammern hilft.

Wie gesagt: Schade, dass wir jetzt zu Bernau gehören. Auf der anderen Seite der Autobahn ist im ehemaligen Schönower Gewerbegebiet noch viel Platz. Auch mit Autobahnanschluss. Nun wird der Investor sicherlich in die benachbarte Gemeinde Panketal ziehen und wir müssen wegen eines Geschenks oder eines Computerteils nicht mehr durch die ganze Stadt Bernau zum Bahnhofscenter fahren. Danke, liebe Abgeordnete.

Foto: Einkaufsbereit (Rainer Sturm / pixelio.de)

1 Kommentar:

  1. Dieser Post erschien heute als ungekürzter Leserbrief im Barnim-Echo der "Märkischen Oderzeitung".

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