Montag, 11. Oktober 2010

Neuigkeiten oder: "Alte" Medien


Als Blogger verfolge ich die Diskussion über die Zukunft der "alten" Medien wie Rundfunk, Fernsehen und Presse zwar nur mit halbem Ohr. Ab und zu mache ich mir aber schon meine Gedanken: Das Fernsehen hat sich als aufklärerisches Medium von selbst (fast) abgemeldet, bevor es von uns abgemeldet wurde. Radio ist überwiegend Dudelfunk oder Staumelder, von einzelnen Sendungen und ganz wenigen Sendern mal abgesehen. Bei der Lektüre der Morgenzeitung gruselt es mich schon beim Frühstück ob der Einfalt, mit der dort die Seiten gefüllt werden. Beinahe nur noch die fünf berüchtigten "K". Küche, Kirche, Kirmes und Komasaufen, Körperkultur. Selbst ehemalige Ikonen der westdeutschen Presse wie die "FAZ" reißen mich nicht mehr vom Hocker. Immer die drei identischen Meldungen, die alle melden. So im Sinne von "In Peking fiel ein Sack Reis um".

Dazu kommen die ständig steigenden Preise. Damals, als ich vor zwanzig Jahren Bundesrepublik werden musste, kostete z.B. der "Spiegel" genau vier Deutsche Mark. Und der "Spiegel" war damals noch ein richtiges Nachrichtenmagazin. Inzwischen kostet das niveaulose Blatt geschlagene drei Euro achtzig, also umgerechnete 7,43 DM. Eine gewaltige Summe für Häme, Desinfomation, einseitige unintelligente Meinungen immer der gleichen Gesinnungsmafiosis und für devote, regierungsamtliche Nachrichtenauslegung. Dazu ist es im Umfang im Laufe der Jahre immer dünner geworden und hat gefühlte dreihundert Prozent mehr Werbung als damals intus.

Was bleibt sind der "Eulenspiegel" und die "titanic". Diese bundesdeutsche Wirklichkeit der Merkel und Co. ist wirklich nur mit einer gewaltigen Portion Zynismus sowie mit Hohn und Spott zu ertragen. Und dass Ihr gerade hier seit, bestätigt nur meine Meinung über die vierte Gewalt im Staate...

Grafik: News (Thorben Wengert / pixelio.de)

2 Kommentare:

  1. ... und der freitag als Druckausgabe, schön gemütlich morgens bei einer Tasse Kaffee (oder auch mehreren)! Ich sehe es sonst ebenso wie du. Ohne Internet wäre ich total aufgeschmissen und wüsste nicht, was so läuft.

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  2. Zum Radio: Ich höre Radio1 recht gerne. Die Musik ist erträglich und die Moderation interessant.
    Also wenn es etwas mehr als gedudel und staumeldungen sein soll, dann Radio1.

    Auf der anderen Seite wundert mich im Morgenprogramm, daß der aktuelle Wetterbericht alle viertelstunde kundgetan wird. Offensichtlich ist Wetterbericht was ganz ganz wichtiges.
    Seltsam. Ausm Fenster gucken wie's wetter ist kann ich doch selbst :)

    Grüße,
    Marian
    PS.: Auch inforadio und BBC World kommen bei mir im Auto auf dem Weg zur Arbeit zum Zug. Genau dann wenn Radio1 mal ins Klo greift bei der Musik. Soll ja in den besten Familien vorkommen.

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