Samstag, 19. Juni 2010

Böse Auftritte, eilige Rücktritte, notwendige Arschtritte

Lange habe ich überlegt, wie ich diesen Beitrag anfangen soll, ohne wieder einmal von humorlosen Dogmatikern der Lästerung unserer Oberen angeklagt zu werden und was dergleichen an üblen Dingen mir noch so nachgesagt wird. Aber es gibt auch Menschen, die dieses Blog lesen und mit mir den Ärger über unsere meistens durchgeknallten Bonzen in Stadt und Land teilen. Ihnen und mir zur Freude beginne ich vielleicht so:

" Es waren einmal zwei Männer. Der eine hatte einen riesigen Tiepel und der andere eine gewaltige Delle." Nein, das ist zu respektlos, denn einer der beiden war sogar mal Minister in unserem Bundesland, da kann man diesen Text nicht so anfangen. Aber weiter: "Der andere allerdings wurde aus Wessiland verjagt und muss seitdem uns Hinterwäldler mit seiner Sicht der Demokratie beglücken. Beide zusammen haben die Verwaltung einer Barnimer Gemeinde unter sich aufgeteilt, eine große Anzahl von Ja-Sagern um sich geschart und bestimmen das Wohl und Wehe dieser Gemeinde fast ohne Widerspruch.

Fast ohne Widerspruch. Neulich ist es doch einmal passiert. Am Donnerstag kam es zu einer heftigen Auseinandersetzung zwischen dem Bürgermeister der Gemeinde W., also dem nämlichen Westimport (SPD), und seinem Vorsitzenden der SPD-Fraktion, Herrn A. in der Gemeindevertretung um die Kitabedarfsplanung der Gemeinde. Der Bürgermeister mit dem riesigem Tiepel hatte am Dienstagabend im Bildungsausschuss seine Pläne vorgestellt, die unter anderem den Neubau einer Einrichtung im Ortsteil S. vorsehen. A. wiederum erklärte, seine Fraktion werde die Vorlage der Verwaltung lediglich in erster Lesung behandeln und erst im Herbst eine endgültige Entscheidung treffen. Der Bürgermeister soll daraufhin seinen Parteifreund in so rüdem Ton gemaßregelt haben, so dass dieser noch am selben Tage das Handtuch warf.

Nun ist ja republikweit bekannt, dass die beiden letzten Männer der SPD Clara Zetkin und Rosa Luxemburg hießen. Von mir hätte der gute Bürgermeister, so er mich denn angebrüllt hätte, gleich auf der Stelle einen kleinen Klaps auf's Mäulchen bekommen. Soll bei Hysterikern für sofortiges Einrasten sorgen. Herr A. jedenfalls handelte lieber wie der Komiker Wilhelm Bendow, der in einem Sketch von seinem Partner beleidigt wird und ihn fragt, ob er die Beleidigung zurücknehmen würde. Der verneint natürlich, worauf Wilhelm Bendow äußert: "Dann ist die Sache für mich erledigt." Einen winzigen Unterschied zu Wilhelm Bendow gibt es allerdings doch: In W. ist es schon lange nicht mehr lustig, seitdem der mit dem Tiepel und der mit der Delle sich die Macht im Orte teilen..."

Und nun ist die Geschichte doch noch ganz gut geworden, oder ?

(Nach Informationen der "Märkischen Oderzeitung")

1 Kommentar:

  1. Der arme Herr. A. betonte in einem heute abgedruckten Interview mit der "Märkischen Oderzeitung", dass er mit ein anderes Politikverständnis als sein Widerpart, der Herr T., hätte. (Das finde ich ja in Ordnung.) Allerdings wäre er zurückgetreten, um "Schaden von der SPD abzuwenden". Diese Menschen sitzen also wegen der Partei in einem Parlament, nicht wegen ihrer Wähler ? Und lassen sich von jedem hergelaufenden Großkotz abkanzeln ? Was für armselige Produkte unserer Parteiendemokratur !

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