Montag, 15. Februar 2010

Schweden erklärt Deutschland den Krieg

"Der Terrorismus ist ein Krieg der Armen gegen die Reichen. Der Krieg ist Terrorismus der Reichen gegen die Armen" sagte Sir Peter Alexander Baron von Ustinov, Commander of the British Empire, (* 16. April 1921 in Swiss Cottage, Camden, London; † 28. März 2004 in Genolier, Kanton Waadt, Schweiz) Er war eine der angesehensten Persönlichkeiten des 20. und beginnenden 21. Jahrhunderts aus den Bereichen Film, Theater, Literatur und Kunst. Ustinov engagierte sich politisch als Weltföderalist und Sonderbotschafter von UNESCO und UNICEF und trat weltweit für Kinder- und Menschenrechte ein. In seinen letzten Lebensjahren widmete er sich aus sozialphilosophischer Sicht der Erforschung und Bekämpfung von Vorurteilen und gründete aus diesem Anlass Universitäten in Budapest und Durham sowie das deutschsprachige Sir-Peter-Ustinov-Institut in Wien. Von 1968 bis 1974 war Ustinov Rektor der Universität Dundee und amtierte von 1992 bis zu seinem Tod als Kanzler der Universität Durham. 1990 wurde er von Elisabeth II. in den britischen Adelsstand erhoben.

Ich schreibe hier deshalb so ausführlich über Peter Ustinovs Leben und seine Verdienste, um zu beweisen, dass dieser Mann weder ein Dummkopf noch ein Radikaler war. Er war ein Querdenker und über das obige Zitat sollte man im Zusammenhang mit den gegenwärtig laufenden Bundeswehreinsätzen in aller Welt mal ein wenig nachdenken.

Weshalb ist die Bundeswehr z. B. in Afghanistan ? Offiziell um den Terrorismus der Taliban und von al-Quaida zu bekämpfen. Und dann ist da noch ein imaginärer Wiederaufbau. Ein "demokratisch" gewählter Präsident muss behütet werden. Ach ja, und die Frauen schützen wir. Wirklich ? Viele sehen diese Gründe für den Militäreinsatz inzwischen sehr kritisch. Der schwedische Schriftsteller Jan Myrdal hielt am St.Xavier’s College in Mumbai/Indien im Rahmen einer Gedenkvorlesung zu Ehren Gandhis die Rede »Werden die USA ihr ›Waterloo‹ in Afghanistan und Irak erleben?« . Diese Rede wurde am 9. Februar auf der Internetseite www.globalresearch.ca veröffentlicht.

Hier ein frappierender Auszug aus dem Referat des Querdenkers Jan Myrdal:
"Heute scheint es – wenn man einigen schwedischen Politikern zustimmt – so, als wären die US-Streitkräfte, die der NATO und die schwedischen Soldaten nach Afghanistan geschickt worden, um die Frauen Afghanistans zu befreien. Als einige meiner linken Freunde begannen, von der Befreiung der Frauen in Afghanistan zu reden, Befreiung von der Unterdrückung durch die Taliban, erinnerte ich sie erst daran, wie die spanischen Bauern die Inquistition den französischen Besatzern vorzogen, und dann wies ich sie darauf hin, daß, wenn sie schwedische Soldaten abkommandieren, um Frauen zu befreien, es da noch lohnendere vordringlichere Ziele gäbe: Der schwedische Staat erlaubt es Männern nicht, sich Frauen zu kaufen. Die, die es doch tun, werden bestraft. Aber in Deutschland ist Prostitution legal. Hamburg ... ist eines der großen Zentren der legalen Prostitution in Europa. Der deutsche Staat nimmt sehr viel ein durch die Besteuerung der Prostitution in Hamburgs Bordellen. Viele der Frauen, die dort in den Bordellen arbeiten, wurden aus Asien, Afrika und Osteuropa verschleppt. Schweden könnte natürlich seine Armee nach Hamburg schicken, die Marine und die Luftwaffe, um zu versuchen, diese unglücklichen Frauen aus den steuerzahlenden Hamburger Bordellen zu befreien. Aber wir tun es nicht. Statt dessen schicken wir unsere Truppen nach Afghanistan, wo sie dann Seite an Seite mit deutschen Zuhältern zusammen die afghanischen Frauen befreien."

Wer mehr lesen will - auch einen interessanten Vergleich mit den Napoleonischen Kriegen oder dem Einfall Mussolinis in Äthiopien - findet hier einen längeren Auszug dieses Beitrages von Jan Myrdal.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Ich freue mich über alle Kommentare. Bitte halten Sie sich aber an die Netiquette - keine rassistischen, sexistischen oder sonstwie diskriminierenden Äußerungen. Auch Militaristen haben hier ausdrücklich kein Forum. Falls Sie der Ansicht sind, ich wäre a. blöd b.hässlich oder c. beides, behalten Sie das bitte für sich. Es interessiert hier niemanden. Versuchen Sie, inhaltlich relevante Kommentare, die die Diskussion zum Thema voran bringen und das Thema erhellen, abzugeben. Ich behalte mir vor, Kommentare zu kürzen oder zu löschen und weise darauf hin, dass die in Kommentaren geäußerten Ansichten nicht unbedingt meinen eigenen entsprechen.