"Zu Ihrer größten Herausforderung gehört der Afghanistan-Einsatz. Die Mehrheit der Bevölkerung ist dagegen. Haben die Deutschen keine Ahnung - oder hat die Politik in der Vermittlung etwas falsch gemacht?" fragt der "Stern " in Ausgabe 47/2009 unseren Freiherrn von und zu Kriegsminister. Und der schwafelt was von langem Atem, den man dort braucht, von Träumern, einer Glaubwürdigkeits-und Legitimitätskrise des "gewählten" Präsidenten Karsai und was es des Politikersprechs noch so alles gibt. Letztlich kommt heraus, dass der Krieg dort unten eigentlich nur ein Problem von schlechtem Marketing ist. Immerhin hat Hoffnungsträger und Unteroffizier der Reserve Herr von und zu Guttenberg aber schon erkannt, dass es einer "Exit-Strategie" (man beachte das schöne Pidgin-Englisch!) für die Bundeswehr bedarf. Da unten muss es also sehr schlimm aussehen, wenn selbst deutsche Politiker ganz langsam auf dem Boden der Tatsachen ankommen. Auch wenn man das Volk und den Bundestag immer noch ein ganz klein wenig belügt.
Der britische "Economist" ist da mit der Exit Strategy allerdings schon viel weiter und bringt es mit seiner Karikatur auf den Punkt. (Für Leichtmatrosen und FDP-Anhänger kurz sinngemäß übersetzt: Der links abgebildete Soldat fragt, warum Obama so lange für seinen Afghanistan-Plan brauchte? Daraufhin der andere: Weil er ihn erst aus dem Russischen übersetzen lassen mußte!)
Allerdings ist die Sache auch wieder nicht so einfach: Es genügt nicht, einfach nur Fremdsprachen zu können- das Merkel kann immerhin Russisch - man muss auch eine gewisse Herzensbildung haben und die geht wahrscheinlich- selbst wenn man sie hat - auf dem Weg an die Macht irgendwo irgendwann verloren.
Ich fürchte, eines Tages werden wir meinen, wieder Bilder von Saigon zu sehen. Diese Bilder von Hubschraubern, die hektisch und vollbesetzt vom Gelände der US-Botschaft abheben. War alles schon mal da...
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Donnerstag, 17. Dezember 2009
1 Kommentar:
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Und wer sich nicht erinnert, wie das in Dien Bien Phu 1954 bzw. Saigon 1975 aussah, kann sich glatt gleichnamige Bücher von Harry Thürk zu Gemüte führen.
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