
"Das Fernsehen unterhält die Leute, indem es verhindert, dass sie sich miteinander unterhalten." (Autor unbekannt)
Vor etwa einem Vierteljahr habe ich unsere letzte große Auseinandersetzung mit der GEZ geführt. Seitdem besitzen wir auch offiziell keinen Fernsehapparat mehr. Zwar war es nicht so einfach, ich musste am Telefon erst eine superschlaue GEZ-Beamtin zusammenfalten und tatsächlich glaubhaft nachweisen, wo unser Apparat geblieben war (nämlich auf dem Recyclinghof) , aber schließlich geriet ich an eine kooperationsbereite Dame und die Sache war erledigt und schließlich sogar schriftlich genehmigt. Soweit der technische Vorgang. Hier nun unsere Erfahrungen in Kurzform, wobei zu berücksichtigen ist, dass wir auch mit Fernsehapparat nie mehr als die Nachrichten und maximal einen Film (wenn es denn einen gab) pro Tag gesehen haben. In letzter Zeit war auch dieser Minimalkonsum aufgrund mangelnder Qualität und ständiger Wiederholungen immer mehr eingeschränkt worden. Wie läuft es nun ohne Glotze ?
- Hatten wir anfangs - vor dem großen Schnitt - noch Befürchtungen, ohne Fernsehen langsam aber sicher zu verblöden, haben sich diese Befürchtungen nicht bestätigt. Das Gegenteil ist der Fall.
- Den Einsparungen an GEZ-Gebühren in Höhe von rund 144 Euro pro Jahr steht ein höherer Bücherkonsum entgegen.
- Nachrichten gibt es in besserer Qualität im Radio und Internet und sogar im Berliner U-Bahn-Fernsehen. Aber auch diese bringen meist nicht mehr als die drei genehmigten Nachrichten und auch die werden spätestens am nächsten Tag in der Tageszeitung wiedergekäut.
- Kino, Theater, Oper, Musik- und Hörbuchhören sind schöner und vor allem wird dort nicht ständig wiederholt.
- Die Abende sind jetzt plötzlich unheimlich lang. Aber wir haben noch nie Langeweile gehabt.
Grafik: Macht des Fernsehens (Dieter Schütz, www.pixelio.de)
Sehr geehrter Herr VALENTIN,
AntwortenLöschenDas freut mich aber sehr zu lesen daß auch Sie die ‚Glotze’ aus Ihre Wohnung entfernt haben. In diesem Punkt ist ihre Argumentation ausgezeichnet, und noch mehr Leute sollten Ihrem Beispiel folgen. Wir haben den Schritt schon ein paar Jahre zurück getan, lange noch bevor wir mit dem Internet begonnen haben, und es nicht einen einzigen Augenblick bedauert. Als Bücherfreundin kaufe ich deswegen weder mehr noch weniger Bücher.
Ich schrieb gerade heute in meinem Blog wie wir unser DDR Farbfernsehen mit hier her genommen haben; Nach ein paar Jahren war er ausgewechselt für ein hiesiges Model der zuletzt fast nur genutzt wurde um Videokassetten anzusehen. Letztgenanntes Medium hat auch schon abgetan.
Ich wußte gerne was die Abk. „GEZ“ bedeutet, in meinem Duden steht es freilich nicht drin. Können Sie mir helfen? Danke im voraus.
Mit sozialistischen Gruß,
Nadja NORDEN
Liebe Frau Norden, die GEZ ist die sogenannte Gebühreneinzugszentrale, die im Auftrag von ARD und ZDF die Fernsehgebühren einzieht.Die GEZ ist außerdem nicht rechtsfähig (sie ist eine von den ARD-Landesrundfunkanstalten, dem Zweiten Deutschen Fernsehen und dem Deutschlandradio betriebene öffentlich-rechtliche nicht rechtsfähige Verwaltungsgemeinschaft zum Zwecke der Abwicklung des GebühreneinzugEs wird natürlich auch kontrolliert, ob alle Leute , die einen Fernsehapparat oder DVD-Player oder Videorecorder (eines dieser Geräte reicht, dass man gesetzlich zum Zahlen der Gebühr von derzeit rund 17,50 € verpflichtet ist) auch zahlen. Bei dioesen Kontrollen führen sich die nicht festangestellten Kontrolleure, die ihr Einkommen mittels Prämien pro erwischten Schwarzseher erzielen, meist auf wie die Gestapo.Wobei diese Leute zwar wie Geheimpolizisten auftreten, aber gar keine hoheitlichen Rechte haben. Auf http://gez-abschaffen.de/ sind einige prägnante Fälle beschrieben.
AntwortenLöschenViele Grüße aus dem verregneten Bernau bei Berlin
F. Valentin
Langeweile, die kenne ich schon lange nicht mehr. Die hatte ich oft als ich noch in irgendwelchen Zusammenhängen mit einem Fernseher lebte und meinte ich müsste mich über dieses Medium bilden und informieren. Auch diese leichte bis mittelschwere Übelkeit während oder nach Genussvollzug habe ich inzwischen hinter mir gelassen. Nun lese ich seit mindestens 15 Jahre mehrere Bücher gleichzeitig, arbeite an meiner künstlerischen Qualität oder erzähle dem Kater Geschichten. Der hat übrigens inzwischen auch das Lesen angefangen. Er sitzt gerne über Büchern die von Künstlerinnen zu berichten wissen. Ist eben ein echter KünstlerinnenKater.
AntwortenLöschenEin Foto von ihm ist, wie sollte es anders sein, am 8.März zu finden
http://www.vonfreienthal.de/Seiten/Tagebuch.htm