Montag, 21. September 2009

Promis, meine Freundin B. und die große Politik


Unser regionales Käseblatt, die "Märkische Oderzeitung", hat gerade wieder einmal die Preise erhöht. Aber für redaktionelle Spitzenleistungen a la "MOZ" kann man bekanntlich nie zuviel blechen. So will uns die Redaktion zum Beispiel von heute an bis zur Wahl am kommenden Sonntag jeden Tag mit dem lebensgroßen Porträt eines Brandenburger Prominenten beglücken, der uns dann noch vor den richtig miesen Nachrichten der Zeitung erklären soll, warum er wählen geht.

Als ersten Promi hat man uns heute den leider viel zu lieben ehemaligen Boxer Axel Schulz präsentiert. Axel ist ja ein eher friedlicher Mensch und in Wirklichkeit ein echter B-Promi, denn richtig gewonnen hat er eigentlich nie. "B" steht damit auch für Brandenburg und Axel ist eben - wie fast alles in Brandenburg - echte B-Klasse. Wir alle hier sind ja schon seit Urzeiten und erst recht seit der Wende erstklassige zweite Sieger. "B" kann auch für "bekloppt" stehen, aber das ist Axel nur im Gesicht, da sieht er immer noch aus wie ein Schnitzel.

Ich bin ja gespannt, welche "Promis" uns die "MOZ" noch überhelfen will. Mäklig wie ich bin, hätte ich ja als ersten Promi meine Freundin B. noch vor die Titelseite der Zeitung gesetzt. B. steht sich jeden Tag als gelernte Friseurin die Beine in den Bauch, bekommt dafür nicht mal fünf Euro die Stunde und darf die paar Trinkgelder seit der vorletzten "sozial"demokratischen Steuerreform auch noch versteuern. Und die gelernten Promis mit ihren Politikern interessiert es einen Scheiß, dass Leute wie B. bei Strafe von Hartz IV selbst noch mit Nierensteinen anderen Leuten, die es nicht mehr nach Polen zum Friseur schaffen, die Haare legen müssen und jedesmal wählen gehen, obwohl sich unsere Promis und ihre Politiker wie schon gesagt einen Scheiß um B.s Leben scheren...

Foto. Hans Snoek, www.pixelio.de

1 Kommentar:

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