Die überaus ausgewogene und untendenzielle Wahlberichterstattung anläßlich der drei Landtagswahlen bei den öffentlich-rechtlichen Sendern haben wir uns gestern gespart. Statt dessen fuhren wir -mit Kissen, Pullovern und Decken bewaffnet, denn es wurde später arg kalt - nach Ruhlsorf an den Kiessee zum Ruhlsdorfer Sommerkino und sahen uns nochmal einen Kinohit aus dem Jahre 1970 an: "Blutige Erdbeeren" mit der Musik von Crosby, Stills und Nash, Joni Mitchell und John Lennon:
"Blutige Erdbeeren" beruht auf dem Buch "The Strawberry Statement" von James S. Kunen aus dem Jahre 1968. Es zeichnet die 1968er Studentenrevolte an der Columbia University von New York nach. Der Schauplatz der Ereignisse wurde jedoch im Film nach San Francisco verlegt, da man an der Columbia University keine Dreherlaubnis bekam.
Der Titel des Films spielt auf eine Aussage von Prof. Herbert Deane, damals stellvertretender Fakultätsleiter (Associate Dean of Graduate Faculties) an der Columbia University, an. Der äußerte ein Jahr vor den beschriebenen Unruhen:
"Eine Universität ist definitiv keine demokratische Einrichtung. Wenn hier angefangen wird, Entscheidungen demokratisch zu fällen, werde ich nicht länger bleiben. [...] ob Studenten für oder gegen einen Erlass stimmen, das ist, als würden sie mir erzählen, sie mögen Erdbeeren.".
Nun ja,viel besser ist es an unseren Universitäten wohl nicht geworden, die Aufmüpfigen von damals sind heute entweder an Pills and Liquor verreckt oder sitzen in den Aufsichtsräten der einstmals verteufelten Konzerne oder sind Minister von den Grünen.Was bleibt, sind ein guter Film und ein Traum, dass es einstmals was werden könnte mit Freiheit, Gleichheit, Mitbestimmung und Brüderlichkeit. Wobei man in diesem unseren Land schon froh wäre, wenigstens von Klugheit regiert zu werden...
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