Seit dem starken Gewitter am Montag muckt mein Internet. Mal ist es da, mal gaaaanz laaaaangsam, mal gar nicht. Macht Spaß, wenn man Bankgeschäfte erledigen, Paketscheine und Briefmarken ausdrucken will oder den Katalog eines Zulieferers runterladen möchte. Mein Provider zuckt natürlich auch nicht, obwohl ich ihn schon seit drei Tagen mit Faxen bombardiere. Nichts Neues beim Kundendienst also. Halt, stimmt nicht ganz: Die bestellte Säge ist da ! Zwar hatte ich mit dem Hersteller abgesprochen, dass die erst ab 16. Juni geliefert werden soll - wir sind nämlich seit Montag eigentlich auf der Mecklenburger Seenplatte unterwegs, was bei diesem Wetter völliger Quatsch wäre, deshalb sind wir hier und renovieren - aber die Säge kam natürlich gestern. Eigentlich habe ich das auch vorausgesehen. Auf dem Lieferschein steht als Auslieferungsdatum der 16. Juni, dick unterstrichen und mit Textmarker noch mal schön bunt gemacht. Nutzt nur nichts, liest keiner. Wie bei dieser Werbung mit dem Yuppie, der die beiden ostfriesischen Opis in hundert Sprachen anmacht und die ihn nur groß angucken, denn Norddeutsche brauchen manchmal länger, vor allem bei Yuppies. Als er unverrichteter Dinge abfährt, sagt der eine Opa zum anderen: "Und viele Ssssprachen konnte der!" und der zweite antwortet: "Aber genutzt hat's ihm auch nichts." Was wäre wohl passiert, wenn wir gestern wirklich auf einem See gewesen wären?
Was mich zu der Frage bringt: Woher kommt diese Wurstigkeit bei den meisten Leuten? Man wird als Kunde meistens nicht wahrgenommen und muss sich um alles selber kümmern. Das Disaster bei Karstadt/Quelle oder Arcandor (unmöglicher Name, schon deshalb musste der Laden kaputt gehen) habe ich vor vier Jahren nach einem Einkaufsbummel durch die Herrenkonfektion des KaDeWe voraus gesagt. Ihr könnt M. fragen, ich lüge nicht. Früher war ich gern im KaDeWe einkaufen. Diesesmal nun null Kundendienst, null Warenangebot, ein einziges Jackett in meiner Größe in fürchterlichen Bonbonfarben und der Verkäufer beleidigt, dass man ihn überhaupt bemühte. Ich habe ihn dann gefragt, ob er wirklich glaubt, dass ich diesen Mist anziehe und bin zu C&A gegangen. Dort hatte die Familie Brenninckmeyer gerade wieder den Laden übernommen, es gab sogar Maßkonfektion. Im KaDeWe war ich jedenfalls damals zum letzten Mal. Und nun wundert sich alle Weit, warum Karstadt insolvent ist? Wirklich ein großes Wunder aus völlig heiterem Himmel !
Nun gut, wir werden nichts ändern, höchstens durch Konsumverweigerung. Und dann sind wir natürlich daran schuld, wenn noch mehr Arbeitsplätze den Bach runter gehen...
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Freitag, 12. Juni 2009
1 Kommentar:
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Ich durfte das schon 1997 lernen, als ich nach Mainz kam, war meine erste Enttäuschung hier die früher immer ach so hoch gelobten Dienstleistungen.
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