Donnerstag, 2. April 2009

Die demokratischen Kräfte in Afghanistan

Traut man den deutschen Massenmedien und den treusorgenden Politikern, ist die Bundeswehr nicht zum Kriegführen in Afghanistan, sondern um dort den demokratischen Aufbau zu schützen. Das ist jedenfalls immer die Standardantwort, wenn vernünftige Menschen den Abzug unserer Soldaten aus diesem Land, das uns nun wirklich überhaupt nichts angeht, fordern. Wer soll denn dann den Aufbau dort unten schützen, die Frauen und die demokratischen Kräfte - sprich die demokratisch gewählte Regierung Karsai und die anderen Demokraten und Volksfreunde, die mit Karsai an die Macht gespült wurden. (Nebenbei bemerkt: Auch seine Familie von Kokshändlern) Denn mit Karsai und Konsorten kehrt doch in Afghanistan endlich die Moderne ein. So weit zu den üblichen Märchen.

Britische Medien berichten jetzt über eine Verfügung des afghanischen Präsidenten Hamid Karsai, die Frauen ganz entscheidende Persönlichkeitsrechte versagt. So dürfe der Ehemann seine Frau unter Gewaltanwendung zum Geschlechtsverkehr zwingen. Dieses Gesetz wurde der schiitischen Minderheit zuliebe geschaffen, als Fortführung traditioneller Familiengesetze. Die Gesetzesvorlage sei im Parlament unter strikter Geheimhaltung "durchgepeitscht" worden, erregte sich die Abgeordnete Shinkai Karokhail. Dadurch würde man noch weiter zurückfallen als in den Zeiten der Taliban-Ära. Neben der sexuellen Gewalt in der Ehe würde ein kurzes Verlassen des Hauses der Frau nur durch eine Befürwortung des Ehemannes erlaubt sein; desgleichen bei gewünschter Berufstätigkeit oder Ausbildung. Selbst Termine beim Arzt muss der Ehemann oder Vater genehmigen. Übrigens, in deutschen Medien sucht man diese Meldung wieder einmal vergeblich, wahrscheinlich, weil sie Wasser auf die Mühlen der Gegner von Kriegseinsätzen der Bundeswehr wäre.

Genau für diese feinen Demokraten vom Stile Karsais und für diese Art von Freiheit werden da unten unsere Steuergelder verprasst...

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