Freitag, 24. April 2009

Deutsche zweiter Klasse, Teil 4


Zwanzig Jahre nach dem Fall der Mauer hat der SPD- Vorsitzende Franz Müntefering vorgeschlagen, eine gesamtdeutsche Verfassung zu schaffen.Das Verhältnis zwischen Ost und West “leidet darunter, dass wir 1989/90 nicht wirklich die Wiedervereinigung organisiert haben, sondern die DDR der Bundesrepublik zugeschlagen haben“, sagte er der “Bild am Sonntag“.Bei manchen Ostdeutschen gebe es weiterhin Skepsis - “nicht gegenüber den Inhalten des Grundgesetzes, aber sie sagen: “Eigentlich war doch vorgesehen, dass es nach der Einheit eine gemeinsam erarbeitete Verfassung gibt, deshalb hat die Bundesrepublik ja nur ein Grundgesetz. Aber Ihr habt uns Euer Grundgesetz einfach übergestülpt, anstatt eine gemeinsame Verfassung zu schaffen.“ Das muss man aufarbeiten.“ Meint Müntfering.

Also, lieber Herr Müntefering, nicht bei "manchen Ostdeutschen" gibt es weiterhin Skepsis, sondern bei den denkenden Ostdeutschen und solchen , die rechnen können - auf ihrem Gehalts-und Rentenkonto nämlich.Solchen, die immer noch nur 84% des Westgehalts ihrer Branche oder der Westrente bekommen, fast 20 Jahre nach dem Anschluss der DDR. Und eigentlich ist ihnen eine neue Verfassung ziemlich Wurscht, zumal das verfassungsgebende Verfahren wohl so ablaufen würde wie bei dem EU-Vertrag von Lissabon.Oder, um ein altes walisisches Sprichwort zu bemühen: "Better the devil you know, than the devil you don't know!" (Will heißen, dass wir beim Grundgestz wissen, was wir haben...)

Nun könnte man ja sagen: "Der Mann kommt spät, aber er kommt." Geschenkt, ich halte nicht viel von Wahlkampfparolen, noch weniger aber von Herrn M. Zu durchsichtig ist sein Tun und so sind auch seine Sprüche. Ich zitiere lieber Marx, der einst an Wilhelm Bracke schrieb, dass "jeder Schritt wirklicher Bewegung .. wichtiger (ist) als ein Dutzend Programme." Dies allen Münteferings dieser Welt ins Stammbuch...


Grafik: Daniel Gast (www.pixelio.de)

2 Kommentare:

  1. Immer diese Vorschläge vor der Wahl, Herr Prantl will sogar der jetzigen Nationalhymne die 1. Strophe der Nationalhymne der DDR zuschlagen. Was den angeblichen Eliten so alles einfällt.

    AntwortenLöschen

Ich freue mich über alle Kommentare. Bitte halten Sie sich aber an die Netiquette - keine rassistischen, sexistischen oder sonstwie diskriminierenden Äußerungen. Auch Militaristen haben hier ausdrücklich kein Forum. Falls Sie der Ansicht sind, ich wäre a. blöd b.hässlich oder c. beides, behalten Sie das bitte für sich. Es interessiert hier niemanden. Versuchen Sie, inhaltlich relevante Kommentare, die die Diskussion zum Thema voran bringen und das Thema erhellen, abzugeben. Ich behalte mir vor, Kommentare zu kürzen oder zu löschen und weise darauf hin, dass die in Kommentaren geäußerten Ansichten nicht unbedingt meinen eigenen entsprechen.