Freitag, 16. Januar 2009

Der Müritz-Nationalpark und schwierige Verwandte


Kalt ist es. Abends am Kaminofen denkt man mit Sehnsucht an den nächsten Urlaub, der uns mit unserem Canadier wieder in den Müritz-Nationalpark führen wird.Auch Erinnerungen an den Sommer 2008 werden wach und in Beziehung zum aktuellen Geschehen in dieser Bundesrepublik, zu Aufrüstung und Militarisierung gebracht. Mal ehrlich: Wer weiß schon, wo die Kyritz-Ruppiner Heide ist? Und wer weiß, dass die Bundesluftwaffe schon heute dort und über dem Müritz-Nationalpark Tiefflüge übt? Und wer kann sich vorstellen, wie "schön" es ist, wenn der Useriner See zwar für Motorboote gesperrt ist, aber plötzlich über dem Paddelboot in etwa 100 m Höhe ein Düsenjäger der Luftwaffe erscheint und vor allem - ohrenbetäubend lärmt? Der Kampf der Anwohnner gegen das Bombodrom hat nun schon fast die vierte Bundesregierung überstanden. Sie lassen nicht nach, je abenteuerlicher die Forderungen der heißen Krieger auch werden. Dabei führt dieser Kampf wohl auch zu problematischen Auseinandersetzungen innerhalb von Familien. Der evangelische Pfarrer Horst Kasner z.B. hielt am 4. 9. 1994 bei einer Protestveranstaltung eine Rede gegen den Mißbrauch der Kyritz-Ruppiner Heide als Staats-Bombodrom.

Pfarrer Kasner rief dazu auf,aus dem ehemaligen militärischen Übungsgelände wieder eine friedliche Landschaft werden zu lassen.Wörtlich sagte er: „Wer das fordert, ist normal. Und wer hier Bomben abwerfen will, ist wahnsinnig. ... Für die heute fälligen politischen Entscheidungen ist ein hohes Maß an Intelligenz erforderlich. Dem sind Politiker in der Regel nicht gewachsen. Ihr geistiger Horizont ... ist begrenzt. Sie sind mehr Macher als Denker. Und vor allem verstehen sie sich auf die Macht.“

Die Tochter dieses Pfarrers war zu jener Zeit bereits Bundesministerin in Kohls
Kabinett und CDU-Landesvorsitzende in Mecklenburg-Vorpommern.Heute ist sie Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland. Offensichtlich hatte sie ihr Vater aber schon damals durchschaut...

(zitiert nach einem Leserbrief von Wolfgang Mäder, Neubrandenburg, an den "Rotfuchs" 01/2009)


Foto: Das Dörfchen Userin liegt direkt am Useriner See (© fv 2008)

1 Kommentar:

  1. ja, der Januar-RotFuchs war schon Klasse, der Steimlebrief und der von Mäder.
    Und irgendwo muß eben trainiert werden, wenn die Deutschen demnächst bei der Abriegelung des Gazastreifens helfen. Da kann auf die Erholungswünsche von Dir und anderen keine Rücksicht genommen werden.
    PS.: man sind das immer komische Worte ;-)

    AntwortenLöschen

Ich freue mich über alle Kommentare. Bitte halten Sie sich aber an die Netiquette - keine rassistischen, sexistischen oder sonstwie diskriminierenden Äußerungen. Auch Militaristen haben hier ausdrücklich kein Forum. Falls Sie der Ansicht sind, ich wäre a. blöd b.hässlich oder c. beides, behalten Sie das bitte für sich. Es interessiert hier niemanden. Versuchen Sie, inhaltlich relevante Kommentare, die die Diskussion zum Thema voran bringen und das Thema erhellen, abzugeben. Ich behalte mir vor, Kommentare zu kürzen oder zu löschen und weise darauf hin, dass die in Kommentaren geäußerten Ansichten nicht unbedingt meinen eigenen entsprechen.