Montag, 17. November 2008

Süß und ehrenhaft ist der Tod für das Vaterland


Die Nachricht zum Volkstrauertag am 16. November:
" Die Bundeswehr verstärkt ihre Werbetätigkeit an brandenburgischen Schulen. Wie Bildungsminister Holger Rupprecht (SPD) auf eine parlamentarische Anfrage mitteilte, wurden in den ersten neun Monaten des Jahres insgesamt 373 Wehrdienstberatungen an Schulen durchgeführt. Im gesamten Vorjahr seien es 334 gewesen. Hinzu seien 14 Veranstaltungen gekommen, in denen Jugendoffiziere der Bundeswehr vor insgesamt 257 Pädagogen aufgetreten seien.

Der Minister betonte, dass die Einbeziehung von Jugendoffizieren der Bundeswehr sowohl in den Unterricht als auch in andere schulische Veranstaltungen «erlaubt» sei. Sie gelten als «Sachkundige aus der Praxis», die den von ihnen vertretenen Bereich veranschaulichen können. Ebenfalls möglich sei der Besuch von Einrichtungen der Bundeswehr im Rahmen des Unterrichts. Daten dazu lägen aber nicht vor.

Auf die Frage der Linken-Abgeordneten Gerrit Große, ob ein solcher Besuch dem Schüler zur Pflicht gemacht werden könne, sagte Rupprecht, wenn der Besuch im Rahmen des Unterrichts erfolge, bestehe «Teilnahmepflicht». Für außerunterrichtliche Veranstaltungen dagegen sei die Teilnahme freigestellt.

Der verantwortliche Lehrer leite die Veranstaltung und stehe dafür ein, «dass jede einseitige Beeinflussung der Schülerinnen und Schüler vermieden wird». Ein Teil der Veranstaltungen sei allerdings auch allein von Jugendoffizieren der Bundeswehr durchgeführt worden. Dies hätten Stichproben ergeben."

Habt Ihr eigentlich in den letzten 18 Jahren ob dieser und anderer Meldungen über die zunehmende Militarisierung der Bundesrepublik Deutschland einen ähnlich lauten Aufschrei vernommen wie damals in der DDR, als der Wehrkundeunterricht an den Schulen eingeführt wurde? Gibt es wirklich nicht mehr einen Einzigen der ehemaligen Bürgerrechtler, die nicht durch Pöstchen, Ehrenbürger- und Ehrendoktortitel oder ähnliche Auszeichnungen ruhig gestellt und korrumpiert sind? Dulce et decorum est pro patria mori?

Quelle: ddp-lbg
Bild: Gerd Altmann (www.pixelio.de)

1 Kommentar:

  1. War der Volkstrauertag nicht ursprünglich dazu gedacht, den Toten der Weltkriege zu gedenken um sich zu vergegenwärtigen, dass so etwas nie wieder vorkommen sollte?
    Micha

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