
Sie lassen nicht locker: Nachdem man dem irischen Volk in wüsten Anschuldigungen ob seines Vetos gegen den EU-Vertrag die demokratische Reife abgesprochen hatte und Irland sogar aus der EU rausschmeissen wollte, wühlen die Anstifter der Tiraden im Untergrund weiter. Immer mit dabei sind Pippin der Kurze, auch Sarkozy genannt, und die schöne Angela. Manche Menschen strömen im Alter etwas Weisheit aus. Aus diesem Grunde hat wohl die "Zeit" in ihrem Magazin vom 17. Juli 2008 den Alt-Bundeskanzler Helmut Schmidt interviewt. Schmidt, in seinen aktiven Zeiten ein rechter Kotzbrocken und Scharfmacher, gibt heute ab und zu Anwandlungen von Systemkritik nach, wobei man wirklich nicht vergessen sollte, dass er es früher auch nicht besser konnte und vor allem wollte. Hier also ein Zitat aus dem Interview:
" Zeit: Und nun haben auch die Iren mit "Nein" gestimmt. Sie verstehen den Verdruss vieler Bürger ?
Schmidt: Ich verstehe ihn nicht nur, ich teile ihn. Ich teile den Ärger über das Überhandnehmen der Bürokratie in Brüssel. Ich teile den Ärger über enthusiastsiche Sonntagsreden, welche einige Politiker mit der Regelmäßigkeit von Kirchenfesten vom Stapel lassen, ohne dass sie es fertigbringen, die Regeln ihres Zusammenspiels effektiv zu gestalten. Wir haben einen Zustand, in dem nicht einmal ein erstklassiger Jurist auf Anhieb sagen kann, was von den vielen Verträgen noch gilt und was nicht mehr gilt. Wie soll ein normaler Bürger in Fulda oder Toulouse verstehen, was Europa ist? "
Noch Fragen ?
Grafik: "Europa-Erweiterung" (Gert Altmann, pixelio.de)
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