
Die Medien sind voll mit Beispielen für die Servicewüste Deutschland. Man liest das, schüttelt angemessen den Kopf und hofft, dass man nicht selbst eines Tages betroffen ist. So dachte auch unser Neffe Chris: Er hat sich vor einiger Zeit als Klempnermeister selbständig gemacht. Und wie es der Teufel will, geht natürlich gleich in der ersten Woche sein Transporter kaputt. Beim Händler einer großen deutschen Autofirma fragt er wegen Ersatz an und erdreistet sich, ganz höflich wegen eines Rabattes für Existenzgründer sowie der kostenlosen Entsorgung des Altfahrzeuges anzufragen. Der Händler schüttelt empört den Kopf. Chris könne ja die Vorsteuer absetzen, das wäre wohl genug, obwohl jeder Selbstständige diese Darstellung als Verhohnepiepelung empfinden muss. Chris geht zur Konkurrenz aus Frankreich. Und siehe da: Der alte Transporter wird entsorgt und es gibt 30 Prozent Rabatt für junge Unternehmer. Mit diesen Fakten konfrontiert, fällt dem Händler der deutschen Firma nur noch eins ein:" Na, wenn die ihre Autos verschenken müssen !"
Fast gleichzeitig lese ich, dass die deutsche Autoindustrie in den nächsten Jahren wahrscheinlich Zehntausende entlassen muss. Wen wundert's ? Und wenn man dann irgendwann keine nervenden Kunden und keine stets lohnhungrigen Arbeiter mehr hat, verwaltet man eben die Immobilien, z.B die in Fallersleben. Die deutsche Bahn arbeitet schon an einem entsprechenden Geschäftsmodell als Muster für alle deutschen Konzerne...
Foto: Torsten Oeltjen (pixelio.de)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Ich freue mich über alle Kommentare. Bitte halten Sie sich aber an die Netiquette - keine rassistischen, sexistischen oder sonstwie diskriminierenden Äußerungen. Auch Militaristen haben hier ausdrücklich kein Forum. Falls Sie der Ansicht sind, ich wäre a. blöd b.hässlich oder c. beides, behalten Sie das bitte für sich. Es interessiert hier niemanden. Versuchen Sie, inhaltlich relevante Kommentare, die die Diskussion zum Thema voran bringen und das Thema erhellen, abzugeben. Ich behalte mir vor, Kommentare zu kürzen oder zu löschen und weise darauf hin, dass die in Kommentaren geäußerten Ansichten nicht unbedingt meinen eigenen entsprechen.