Dienstag, 6. November 2007

Die Aufarbeitungsdirektive


Schlagzeile des heutigen Tages:

Die Zahl der Toten an der Berliner Mauer und den innerdeutschen Grenzanlagen ist offenbar niedriger als bisher angenommen.

"Bisher gingen wir von bis zu 1000 Menschen aus, die von DDR-Grenzorganen erschossen oder auf andere Weise bei der Flucht umkamen. Tatsächlich wird sich die Zahl bei 600 bis 800 bewegen", sagte die Projektleiterin "Gedenkstätte Berliner Mauer", Maria Nooke, am Wochenende bei einer Tagung der Arbeitsgemeinschaft Grenzmuseen bei Duderstadt in Niedersachsen. Zusammen mit dem Zentrum für zeitgeschichtliche Forschung Potsdam und ihrer Gedenkstätte ist festgestellt worden, dass allein von den 370 vermeintlichen Todesfällen von 1961 bis 1989 an der Berliner Mauer 158 angebliche Todesfälle "definitiv" ausgeschlossen werden könnten.

Und wenn's nun insgesamt "bloß" 300 waren ? Nicht auszudenken! Aber schön, dass hier offenbar tausende von Erbsenzählern Arbeit gefunden haben. Was würden die - vor allem ihre bestversorgten und hochbezahlten Chefs - ohne die ehemalige DDR machen ? Noch ein paar tausend Arbeitslose mehr aus Stasi-Behörde und Aufarbeitungsindustrie? Und erst die organisierte, grassierende Verfilm-Wut z.B. jetzt wieder mit menschenfressenden DDR- Kinderheimleitern und anderen Verbrechern! Man möchte den Machern tatsächlich zurufen, dass noch'n Oscar für den alten DDR-Scheiß nicht drin ist ! Schön auch , dass die ganze DDR-Aufarbeitung so "überhaupt nicht" zentral gesteuert erscheint. Erinnert mich irgendwie an die Leserbriefkampagne des "Neuen Deutschlands" nach der Biermann-Ausweisung. Dass das Ganze immer schlecht gemacht ist, meistens jeder Grundlage entbehrt und dadurch natürlich nach hinten losgeht, haben die wirklichen Opfer des Kalten Krieges nicht verdient...


Die Übersicht zeigt die versuchten und erfolgten Grenzdurchbrüche in Richtung BRD in der Zeit vom 1. 12. 1974 bis zum 30.11.1979 (zum Vergrößern bitte anklicken)

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