
Heute morgen schlagen die Lokführer voll zu. M. und ich sind eine Stunde unterwegs, um sie zu irgendeinem Bahnhof zu bringen, wo noch was fährt. Ich hoffe, sie kommt irgendwann an. Abends dasselbe Spiel rückwärts. Trotzdem hält sich unser Zorn auf die GDL in Grenzen. Ein Sprecher der Deutschen Bahn erklärt uns ständig im Autoradio, dass die DB keinen Notfallplan erstellen konnte, da man dafür 24 Stunden benötigt. Richtig, der Streik war ja am Mittwoch abend um 19 Uhr schon angekündigt, bis Freitag früh 2:oo Uhr sind ja nicht mal 24 h , oder ? Außerdem benötigt ein so wichtiges, börsentaugliches Unternehmen wie die DB nicht etwa ein Paket von Notfallplänen, die man im Notfall je nach konkreter Situation einfach aus der Schublade nehmen kann. Notfälle sind ja ausdrücklich nicht dafür bekannt, dass sie plötzlich und unerwartet auftreten. Löst doch bloss mal diese Pfeifen an der DB-Spitze ab! Ich habe mal vor Wochen die Theorie aufgestellt, dass diese sogenannten Manager der eigentliche, ursprüngliche Geschäftszweck der DB überhaupt nicht mehr interessiert. Am liebsten Schienen und rollendes Material nach China verkloppen, dann hat man ja noch genügend Immobilien, mit denen man dann handelt. Reisende, Fahrpläne, Güterverkehr ? Pfui Deibel ! Machen nur Ärger und vor allem unbeliebt bei der Politik. Meine Theorie scheint jedenfalls schon längst in die Praxis umgesetzt zu werden. Im Radio äußert sich jemand zu den Forderungen der GDL: Die wollen tatsächlich 34 %, was für eine Unverschämtheit! Auch wieder eine Frage des Standpunktes: Für Mehdorns Lohntüte bedeuten 34 % mehr als eine Millionen € mehr, beim einzelnen Lokführern werden es durchschnittlich gerade mal 6000 €. Pro Jahr. Und während Mehdorn eigentlich nur durch dumme Sprüche, nicht funktionierende Börsenpläne und Kraftmeiereien auffällt, hat ein Lokführer meist Millionenwerte und Menschenleben hinter sich und seiner Lok. Wen sollten wir also besser bezahlen?
Foto: Wikipedia
Frankreichs und Deutschlands Züge stehen still.
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