
...kommen hier - außer Klimaerwärmung, andauernder Vorbereitungen des III. Weltkrieges, weiterem Arbeitskräfteabbau bei den Großkonzernen u.ä. Dreck - ja zur Zeit nicht vor. Deshalb habe ich wieder mal in meinem Tagebuch geblättert und ein interessantes Gedicht vom Februar 1991 gefunden. Das Gedicht wurde damals an die Leserbriefredaktion der "Berliner Zeitung" geschickt und selbstverständlich - nicht veröffentlicht. Die Ähnlichkeit zu einem viel bekannteren Gedicht, das sich mit dem Wegsehen in der Nazizeit beschäftigt, ist natürlich rein zufällig. Einige der angesprochenen Dinge sind nach 1989 tatsächlich so passiert, an der Realiserung der anderen arbeiten unsere Polypiker noch:
In memoriam Professor Dathe und andere
Als sie Professor Dathe zu Tode gebracht hatten,
dachte ich: "Na ja - der alte Mann... "
Als sie dann den Tierpark abwickelten,
schwieg ich: Die Viecher würden schon irgendwo unterkommen.
Als sie den grünen Ampelpfeil abbauten,
freute ich mich: Das geschah den Autofahrern gerade recht.
Als sie die Leute an den Ost-Unis "evaluierten", war ich ganz still:
Ich bin ja längst kein Student mehr.
Als sie über die "Ossis" spotteten, lächelte ich heimlich:
Ich bin ja keiner von diesen.
Als sie das Fahrgeld für den Bus erhöhten,
kaufte ich mir endlich ein Auto.
Als sie meine Miete verdreifachten,
kratzte ich die Groschen zusammen und schränkte mich weiter ein.
Als ich arbeitslos wurde,
meldete ich mich brav beim Arbeitsamt.
Als sie dann auch wirklich dem letzten von uns
das Rückgrat gebrochen hatten
waren wir endlich reif für ihre Marktwirtschaft.
Autor: fv
Als sie Professor Dathe zu Tode gebracht hatten,
dachte ich: "Na ja - der alte Mann... "
Als sie dann den Tierpark abwickelten,
schwieg ich: Die Viecher würden schon irgendwo unterkommen.
Als sie den grünen Ampelpfeil abbauten,
freute ich mich: Das geschah den Autofahrern gerade recht.
Als sie die Leute an den Ost-Unis "evaluierten", war ich ganz still:
Ich bin ja längst kein Student mehr.
Als sie über die "Ossis" spotteten, lächelte ich heimlich:
Ich bin ja keiner von diesen.
Als sie das Fahrgeld für den Bus erhöhten,
kaufte ich mir endlich ein Auto.
Als sie meine Miete verdreifachten,
kratzte ich die Groschen zusammen und schränkte mich weiter ein.
Als ich arbeitslos wurde,
meldete ich mich brav beim Arbeitsamt.
Als sie dann auch wirklich dem letzten von uns
das Rückgrat gebrochen hatten
waren wir endlich reif für ihre Marktwirtschaft.
Autor: fv
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