Freitag, 10. Juni 2011

Der Fall kino.to oder was?

Wofür steht die Justiz in diesem Staat BRD? Für wilde Exzesse a la Kachelmann? Oder wirklich für Rechtsstaatlichkeit?

Zwei Beispiele:
  • In den frühen Morgenstunden des 8. Mai wurde in Höhe der Sparkassenfiliale in der Schönower Straße der Gemeinde Panketal ein junger Mann von drei anderen jungen Männern angegriffen und durch Schläge und Tritte erheblich verletzt und außerdem mit einem Messer attackiert. Die Mordkommission Eberswalde konnte jetzt drei Tatverdächtige ermitteln und festnehmen. Dabei handelt es sich um drei Männer im Alter von 17 bis 20 Jahren. Sie stammen aus Panketal und sind polizeilich bereits aufgefallen. Das Amtsgericht Bernau erließ gegen die drei Haftbefehle, die aber unter strengen Auflagen außer Vollzug gesetzt wurden.
  • Die Webseite kino.to wurde vorgestern geschlossen, «wegen des Verdachts der Bildung einer kriminellen Vereinigung zur gewerbsmäßigen Begehung von Urheberrechtsverletzungen». Eine Razzia in 42 Wohnungen, Büros und Rechenzentren in insgesamt 20 Orten zwischen Berlin, Hamburg und München folgt einem Strafantrag, den die Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen (GVU) im April gestellt hat.Die Staatsanwaltschaft Dresden ermittelt gegen 21 Personen, zwölf von ihnen sind in Untersuchungshaft.
Ganz ohne Wertung stellt sich mir die Frage, was in diesem Staat eigentlich wertvoller ist: Menschliches Leben oder die Knete der Konzerne, der Film- und Verwertungskonzerne in diesem konkreten Fall. Hier drei jugendliche Strolche, die fast einen Menschen erschlagen , die ihn wahrscheinlich nachhaltig geschädigt haben. Dort ein paar Betrüger, die einer Branche geschadet haben sollen, die vor Geld stinkt und nicht nur ihren Stars Millionenhonorare zahlt.

Die drei potentiellen Totschläger schlafen weiterhin wohlbehütet bei Mami, zwölf Betrüger verfaulen im Knast. Menschenleben oder Profit. Für wen ist diese Justiz da ?

2 Kommentare:

  1. Hallo Frank,
    Das ist schauerlich, ungeheuerlich. Und Du, Du schreibst wie früher Gerichtsreporter Rudolf Hirsch (wöchentlich in der „Wochenpost“- Hast Du die damals gelesen?). Sowas zu berichten und kommentieren müssen ist ihm erspart geblieben.
    Im Westen nichts Neues,
    Nadja

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  2. ..die Justiz bedient immer nur den jeweiligen Staat und vertritt seine Interessen.
    Barnimer

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