Montag, 9. Mai 2011

Neue Terroristen heute: Unsere Oma

Ostern 2011 wird wohl der letzte Besuch unserer in der Fremde ihr Brot verdienenden Kinder zu Hause gewesen sein! Denn was niemand auch nur zu denken wagte: Ihre Großmutter entpuppte sich heute als Terrorist. Zwar durfte sie noch mal nach Hause gehen, aber es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis Navy Seals, CIA oder hilfsweise der Verfassungsschutz Omas Versteck in unserem Mehrgenerationenhaus am Rande von Berlinabad stürmen.

Was war geschehen? Oma fuhr nach Bernau in den Aquarienladen und wollte einen Liter Wasserstoffsuperoxid kaufen. Dieser Stoff wurde früher zum Bleichen von Haaren benutzt, wir verwenden ihn seit Jahren für eine verbesserte Sauerstoffversorgung des Zierteiches. Das ist allgemein üblich. Heute hat man ihr wahrscheinlich an der Nasenspitze angesehen, dass sie insgeheim in ihrem Küchenlabor an einer Bombe (siehe Foto) bastelt. Natürlich kommt sie mir jetzt nicht mehr ohne Leibesvisitation ins Haus.

Spaß beiseite: Sie konnte das Zeug dann doch kaufen, musste aber ihre Personalien angeben und die wurden feinsäuberlich erfasst.

In was für einem gänzlich bescheuerten Staat leben wir eigentlich, dass man selbst 82-jährige Omas wegen Angstattacken irgendwelcher Innenminister unter Generalverdacht stellt?


Foto: Omas (Kalorien-) Bombe ( Jens Bredehorn / pixelio.de)

4 Kommentare:

  1. Hallo Frank,
    Nicht zu glauben, fassungslos bleibt man da...
    Dafür aber hast Du wieder herrlich ehrlich geschrieben und erfahre ich daß Ihr einen Zierteich habt. Bei Gelegenheit bitte gerne mal Bild(er) davon. Mir interessiert besonders welche Wasserpflanzen Du hereinlegst.
    Herzliche Grüße aus meine schon sommerlich anmutende flämische Sommerfrische,
    Nadja

    Dieser Kommentar postete ich gestern irrtümlich unter Dein Beitrag: „Es gibt nur eine Sache…“ Entschuldigung!
    Nadja

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  2. Ältere Damen sind mitunter nicht so harmlos, also warum sollte die Oma keine Bombe bauen wollen? Den Grundtenor dieses Blogs unterstütze ich natürlich, wir leben in einer unsäglichen Republik. Es wäre für alle besser gewesen, wenn die DDR fortbestanden hätte. Leider war sie pleite.

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  3. @Dödel: Zustimmung, denn in der Regel kochen sie zu fett (rülps). Ansonsten haben so alte Omas sehr viel mit unserem Gesundheitssystem, dem Enkelbetutteln und der Grabpflege zu tun, dass für Lötarbeiten wenig Zeit bleibt.Die bombenden kriminellen Omas verweise ich daher in das Reich des Kriminalfilms. Frage: Muss man die DDR lieben, wenn man diesen unsäglichen militaristischen Staat mit seiner neoliberalen Regiewrung und der Pastorentochter nicht mag?

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  4. Hallo Frank,
    Mit Verspätung (verursacht durch die Bloggerpanne) erschien heute in „Politiek en Cultuur” deine Auszeichnung als „Bester Blog der Woche“. Siehe dort.
    Glückwünsche und herzliche Grüße aus Flandern,
    Nadja

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