Sonntag, 31. Oktober 2010

Schwachsinn mittels Uhrzeiger


Vor 30 Jahren haben uns ein paar Ökonomen aus Ost- und Westdeutschland erstmals mit der Zeitumstellung beglückt. Bereits im Jahre 1975 beschlossen die meisten Länder der damaligen Europäischen Gemeinschaft die Einführung der Sommerzeit. Die Umsetzung erfolgte 1977. Als Hauptgrund galt die Annahme, durch eine bessere Nutzung des Tageslichtes Energie sparen zu können. Diese Überlegung war insbesondere noch eine Nachwirkung aus der Zeit der Ölkrise.
Die DDR und die Bundesrepublik führten die Sommerzeit nach längeren zwischendeutschen Abstimmungen gleichzeitig im Jahre 1980 ein.

Die errechneten Einsparungen stellten sich bald als Wunschbilder heraus. Wie so vieles, was Ökonomen oder Betriebswirtschaftler anrichten, war auch diese Idee unausgegoren und hatte sich sehr bald als falsch herausgestellt. Und wie so vieles in der heutigen Zeit wird die Zeitumstellung seit vielen Jahren zweimal jährlich als leerer Ritus zelebriert. Bei einem Ritus, d.h. einer in den wesentlichen Grundzügen vorgegebenen Ordnung für die Durchführung zeremonieller, speziell religiöser und insbesondere liturgischer Handlungen weiß auch niemand mehr so richtig, warum man es tut.

Viele Menschen leiden körperlich unter der zweimaligen Umstellung ihrer Biorhythmen im Jahr, Der Körper braucht vier bis vierzehn Tage, um die veränderten Zeiten psychisch und physisch zu verkraften. Die Schwierigkeiten, die sich daraus ergeben, reichen von der Fütterung von Säuglingen bis zur regelmäßigen Einnahme von Medikamenten. Auch die Volkswirtschaft kostet die zweimalige Zeitumstellung pro Jahr wahrscheinlich sogar mehr, als sie einbringt. Aber man tut es trotzdem. Alle machen mit, Jahr für Jahr. Irrsinn, Schwachsinn, Blödsinn oder einfach nur Beschäftigungstherapie für's Volk.?

Bild: Winterzeit (Friedrich Frühling / pixelio.de)

3 Kommentare:

  1. Stimmt alles, Frank! Ich selber leide jedes Jahr von diese Störung des Biorhythmus. Ich wollte erwähnen daß die VR Polen, unsere Nachbarn somit seit 1975, als Außenseiter Spitzenreiter vom RGW, auch schon in 1975 die Sommerzeit eingeführt hatten. Das sorgte für Probleme u.a. für diejenige polnische Bürger die bei uns beschäftigt waren, wie z.B. im VEB Halbleiterwerk von Frankfurt (Oder), aber störte den Einkaufstourismus keineswegs. Wir selber konnten dafür im Sommer, nach der Arbeitszeit, ein Stündchen länger in Slubice weilen... Freundschaft, Przyjaźń!
    Nadja

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  2. Ja, diese Zeit-Umstellerei!

    Ich sehe darin auch sehr wenig Sinn! Auch, wenn ich glücklicherweise feststellen kann, dass es mich so gut wie gar nicht stört; ich also keine persönlichen Probleme damit habe.

    Wenn man jedoch noch im Arbeitsprozess steht - was ja heute leider gar nicht mehr so sebstverständlich ist - dann bedeutet DAS in allererster Linie eine zusätzliche, vollkommen unnötige Belastung.

    Man sollte es abschaffen!

    Viele Grüße, heinka

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  3. Wir drei (M., Nero und ich) sind jetzt schon den vierten Tag eine Stunde zu früh wach.Besonders Nero hat zu leiden, da sein Magen eine Stunde zu früh knurrt. Er bekam nämlich immer um 7 Uhr sein Fressen.Diese Zeitumstellung ist sinnlos, überflüssig und nervenzerfetzend.

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