- Politisch ist die Einheit gelungen, wirtschaftlich betrachtet ist das Ergebnis eine Katastrophe. (Edgar Most, Vizepräsident der Staatsbank der DDR und nach der Wende bis 2004 Manager der Deutschen Bank in einem Spiegel-Interview)
- Mit dem Beitritt hat eine "gnadenlose Deindustrialisierung Ostdeutschlands" begonnen, meinte Matthias Platzeck, der Brandenburger Ministerpräsident, ebenfalls im Spiegel-Interview und legte noch nach: Die westdeutsche "Anschlusshaltung" sei verantwortlich für "viele gesellschaftliche Verwerfungen bei uns nach 1990, so der SPD-Politiker. Es fehlten selbst kleinste symbolische Gesten gen Osten". Den Ostdeutschen sei das Gefühl vermittelt worden, sie müssten alles wegwerfen, "es war alles Stasi und alles ideologieverseucht".
- Im Westen hätten gern elf Prozent der Bundesbürger die Mauer zurück, im Osten würden neun Prozent "am liebsten die DDR wiederhaben". Dies ist das Ergebnis des Sozialreports 2010 der Volkssolidarität. Die ostdeutschen Haushalte verfügen heute im Schnitt immer noch über lediglich 75 bis 80 Prozent des Einkommens ihrer westlichen Pendants. Die Studie stellt unter anderem fest, dass infolge des Anschlusses der DDR an die BRD der Anpassungsdruck tatsächlich in erster Linie bei den Ostdeutschen lag. In Ostdeutschland mussten sich zwei Drittel der Befragten im Alter zwischen 18 und 65 Jahren eine Erwerbstätigkeit suchen, die nichts mit ihrer ursprünglichen Ausbildung zu tun hatte.
- Schon jetzt lebten 18 Prozent der Deutschen in Ost und West von weniger als 60 Prozent des mittleren Nettoeinkommens (798 Euro pro Monat), in Ostdeutschland sogar noch mehr. Besonders von Armut bedroht seien Arbeitslose, Alleinerziehende, Familien mit drei oder mehr Kindern oder Beschäftigte in prekären Arbeitsverhältnissen. (Quelle: Volkssolidarität 2010)
▼
Dienstag, 31. August 2010
Stichpunkte zu 20 Jahren deutscher "Einheit" - Teil 1
2 Kommentare:
Ich freue mich über alle Kommentare. Bitte halten Sie sich aber an die Netiquette - keine rassistischen, sexistischen oder sonstwie diskriminierenden Äußerungen. Auch Militaristen haben hier ausdrücklich kein Forum. Falls Sie der Ansicht sind, ich wäre a. blöd b.hässlich oder c. beides, behalten Sie das bitte für sich. Es interessiert hier niemanden. Versuchen Sie, inhaltlich relevante Kommentare, die die Diskussion zum Thema voran bringen und das Thema erhellen, abzugeben. Ich behalte mir vor, Kommentare zu kürzen oder zu löschen und weise darauf hin, dass die in Kommentaren geäußerten Ansichten nicht unbedingt meinen eigenen entsprechen.
@Frank: Und ob Du recht hast! Danke, solche gelungene, inhaltsreiche Berichte wie deins heute möchte ich täglich zu lesen bekommen!
AntwortenLöschenHerzliche Grüße aus Flandern, Nadja
interessant der Report, doch noch interessanter die Kommentare.
AntwortenLöschenMir fällt leider blos Peter Hacks dazu ein: Gepreßt in eine Zwangsunion von Rußlands dummen Bären, die Ostnation, die Westnation, wie wenn sie eine wären.