Dienstag, 23. Februar 2010

Der 13. Februar: Ein Nachschlag

Aus aktuellem Anlass, denn der Schoß ist fruchtbar noch , aus dem das kroch:


SCHWUR VON BUCHENWALD

Ansprache in französischer, russischer, polnischer, englischer und deutscher Sprache auf der Trauerkundgebung des Lagers Buchenwald am 19. April 1945.

Kameraden! Wir Buchenwalder Antifaschisten sind heute angetreten zu Ehren der in Buchenwald und seinen Aussenkommandos von der Nazibestie und ihrer Helfershelfer ermordeten 51.000 Gefangene!

51.000 erschossen, gehenkt, zertrampelt, erschlagen, erstickt, ersäuft, verhungert, vergiftet, abgespitzt

51.000 Väter, Brüder, Söhne starben einen qualvollen Tod, weil sie Kämpfer gegen das faschistische System waren.

51.000 Mütter und Frauen und hunderttausende Kinder klagen an!

Wir lebend gebliebenen, wir Zeugen der nazistischen Bestialitäten sahen in ohnmächtiger Wut unsere Kameraden fallen. Wenn uns eins am Leben hielt, dann war es der Gedanke: Es kommt der Tag der Rache!

Heute sind wir frei!

Wir danken den verbündeten Armeen, der Amerikaner, Engländer, Sowjets und allen Freiheitsarmeen, die uns und der gesamten Welt Frieden und das Leben erkämpfen. Wir gedenken an dieser Stelle des großen Freundes der Antifaschisten aller Länder, eines Organisatoren und Initiatoren des Kampfes um eine neue demokratische, friedliche Welt. F. D. Roosevelt - Ehre seinem Andenken!

Wir Buchenwalder,

Russen, Franzosen, Polen, Tschechen, Slovaken und Deutsche, Spanier, Italiener und Österreicher, Belgier und Holländer, Engländer, Luxemburger, Rumänen, Jugoslaven und Ungarn kämpften gemeinsam gegen die SS, gegen die nazistischen Verbrecher, für unsere eigene Befreiung.

Uns beseelte eine Idee: Unsere Sache ist gerecht - der Sieg muß unser sein!

Wir führten in vielen Sprachen den gleichen, harten, erbarmungslosen, opferreichen Kampf und dieser Kampf ist noch nicht zu Ende.

  • Noch wehen Hitlerfahnen!
  • Noch leben die Mörder unserer Kameraden!
  • Noch laufen unsere sadistischen Peiniger frei herum!

Wir schwören deshalb vor aller Welt auf diesem Appellplatz, an dieser Stätte des faschistischen Grauens:

Wir stellen den Kampf erst ein, wenn auch der letzte Schuldige vor den Richtern der Völker steht!

Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung, der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel. Das sind wir unseren gemordeten Kameraden, ihren Angehörigen schuldig.

Zum Zeichen Eurer Bereitschaft für diesen Kampf erhebt die Hand zum Schwur und sprecht mir nach:

WIR SCHWÖREN!


Im US-Militärarchiv, Washington, liegt der Bericht, den am 11. April 1945 die Aufklärer der 4. Panzerdivision der US-Armee, die vorausgefahren waren, dem nachfolgenden Stab übermittelten: Es waren der Leutnant Desard und der Sergeant Bodot, die als französische Widerstandskämpfer in die US-Armee eingetreten waren.

Hier die wichtigste Stelle in Übersetzung des folgenden Orginaldokuments:

"Weimar, 11. April ... Konzentrationslager Buchenwald ... besondere Sturmtupps waren organisiert worden, um die Wachen zu überwältigen. Vor unserer Ankunft waren die Wachtürme erobert und 125 SS-Männer gefangengenommen worden, die noch im Gewahrsam des Lagers sind. Die Leitung des Lagers befindet sich in der Hand eines gut organisierten Komitees, das alle im Lager vorhandenen Nationalitäten umfaßt."( © 2008 VVN/BdA Frankfurt /Oder)

selbstbefreiung

2 Kommentare:

  1. Sehr geehrter Herr Dr. Valentin,
    Vielen Dank für diesen Beitrag. Sie sprechen mich damit aus dem Herzen.
    Ich werde einen Hinweis herstellen in meinem Blog.
    Herzliche Grüße aus dem sehr verregneten Flandern,
    Nadja Norden

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  2. Hallo, Frau Norden!
    Gestern habe ich auch so einen Brief bekommen (siehe Link zum "ND"). Anzeige beim Staatsschutz ist gestellt.Natürlich wird man niemanden kriegen. Sei's drum: Diese braunen Horden dürfen nicht durchkommen!
    Viele Grüße von völlig vergripppten Schönowern

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