Donnerstag, 14. Januar 2010

Paragraph Eins

Als sich am Sonntag abend bei der Auszählung der Stimmen zur Landratswahl im Barnim die geringe Wahlbeteiligung abzeichnete, kochte bei uns die Phantasie etwas hoch. Wir spielten verschiedene scherzhafte Szenarien durch, wie wohl der Parteienklüngel mit diesem Ergebnis umgehen würde. Bereits gestern gab es erste, allerdings nicht lustig gemeinte Reaktionen aus einer zutiefst besorgten Barnimer SPD. Und wie immer geht es nicht etwa darum, den Wähler dort abzuholen, wo er ist, um durch richtungsweisende Ideen die Wahlbeteiligung bei der Stichwahl am 24. Januar zu erhöhen. Nein, es geht ganz ordinär um den Machterhalt, auch wenn man in wortreichen Erklärungen versichert, Schaden vom Landkreis abwenden zu wollen und damit dem Wähler erneut Traumsand in die Augen streuen will.

Liebe Genossen, Parteifreunde, Unternehmer, Sparkassenmitglieder und liebe sonstige Mitstreiter aus dem Fanblock unseres derzeitigen Landrates! Es gibt eine einfache Lösung, wie man die Macht von "uns" Bodo und seinem Satrapen C. bis an deren Lebensende ausdehnen kann: Wir machen einfach ein dementsprechendes Gesetz für den Barnim ! Hier ein erster Entwurf:

  • § 1: Bodo I. ist der König (Landrat) des Barnim auf Lebenszeit.
  • § 2: Sollte der König Bodo I. durch irgendwelche unnütze demokratische Schikanen oder dergleichen Spielereien an der Ausübung seines Amtes gehindert werden, tritt automatisch § 1 in Kraft.
  • § 3: Die Berichterstattung über die Maßnahmen der beteiligten Parteien und Massenorganisationen zur Durchsetzung von Paragraph 1 und 2 ist untersagt.
  • § 4: Da die "Märkische Oderzeitung" nur Unruhe stiftet, wird diese Zeitung im Ober-und Niederbarnim verboten.
  • § 5: Weil das unmündige Volk die Wahlen zum Landrat ignoriert hat und überhaupt immer nur meckert, werden Wahlen wieder abgeschafft.
  • § 6: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht !
Ihre Nationale Front aus SPCDGPRÜNUFD


Wenn es nicht so ernst und vor allem so tottraurig wäre, könnte man sich über dieses Barnimer Kasperletheater fast tot lachen...

Foto: Ober, Unter, König (Uta Herbert, www.pixelio.de)

4 Kommentare:

  1. Das hat was. Politsatiere pur.
    Glückwunsch

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  2. Sehr geehrter Barnimer Bürger Dr. Frank Valentin,
    Erinnern Sie sich an die „Oderhähne“? Gibt es sie überhaupt noch? Das waren noch Zeiten, Karten waren nicht so leicht zu ergattern. Beim lesen von ihren Gesetzentwurf für Otto von Barnim und seine Untertanen, kamen sie mir angenehm in Erinnerung. Köstlich! Somit vielen Dank und viel Erfolg wünscht Ihnen aus Flandern (wo der Schnee schon fast vollständig weggeschmolzen ist)
    DDR Bürgerin
    Nadja Norden

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  3. Hallo liebe Frau Norden,
    die Oderhähne gibt es tatsächlich noch.(http://www.oderhaehne.de).
    Danke für Ihre Wünsche und viele Grüße nach Flandern (wobei mich sofort die Reiselust befällt - Belgien und Nordfrankreich waren immer Etappen auf unseren Touren nach England)
    Ihr
    F. Valentin

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