Gerade wieder wurde er aufwändig mit einem Truppenaufmarsch und einem öffentlichen Gelöbnis der Bundeswehr vor dem Reichstag in Berlin gefeiert: Der Tag des Attentats auf Hitler am 20. Juli 1944. Verfolgt man die jährlich stattfindende, gebetsmühlenartig wiederholte Berichterstattung der Medien, hat es in Nazideutschland außer ein paar Offizieren und größtenteils Altnazis des 20. Juli und mit Ausnahme der paar Studenten der Widerstandsgruppe "Weiße Rose" in München kaum Widerstand gegen Hitler gegeben. (Wie weit man mit dieser Volksverdummung schon gekommen ist, kann man unter anderem hier lesen.) Dieser Mythos wird mit aller Kraft aufrecht erhalten. So entblödete man sich nicht, nach dem Anschluß der DDR an das Alt-Reich die meisten Gedenktafeln an die ermordeten Antifaschisten abzumontieren, Straßen umzubenennen und Denkmäler zu schleifen. Dass bei den Straßenumbenennungen auch ein paar der alten Nazis geehrt wurden - wen wundert's: Das Andenken an den christlichen, kommunistischen und sozialdemokratischen Widerstand aus dem Volke muss weg aus dem Gedächtnis des Volkes.Wenn Widerstand gegen einen Massenmörder gerade mal so und nur unter Umständen erlaubt ist - jahrzehntelang wurden die Männer und Frauen des 20. Juli in dieser BRD als Verräter gebrandmarkt - darf sich natürlich nur die herrschende Klasse wehren. Das Volk könnte sonst auf dumme Gedanken kommen.
Nebenbei bemerkt: Unseren Wehrmachtsoffizieren hätte beim Gelöbnis der Bundeswehr vor dem Reichstag sicherlich das Herz gelacht. Da könnte man ihnen aber auch gar nicht böse sein. Aus zwei verlorenen Weltkriegen, die von Deutschland angezettelt wurden, die Schlußfolgerungen zu ziehen, für immer auf solch ein Brimbamborium und überhaupt auf Kriegsspiele in aller Welt zu verzichten, ist ja auch von den Mächtigen der Gegenwart zu viel verlangt.
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Dienstag, 21. Juli 2009
6 Kommentare:
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Sehr geehrter Herr Valentin,
AntwortenLöschenIhren Beitrag über den 20.Juni 1944hat mir gefallen, vielen Dank. Ich werde es in meinem Blog übernehmen.
Ihnen noch viel Erfolg wünschend, verbleibe ich hochachtungsvoll,
Nadja Norden
Liebe Frau Norden,ich freue mich über jedes Lob und werde mir weiter Mühe geben.Danke.
AntwortenLöschenViele Grüße
F.V:
Du hast mir heute mein Thema weggenommen ;-)...haste gelesen, was das Bundeskanzler während des Gelöbnisses von sich gegeben hat? Einfach nur schlimm und die kann sich zumindest in diesem Punkt nur auf 20 Jahre Volksverdummung berufen.
AntwortenLöschenHallo Jeannette,wir dürfen nicht vergessen, dass diese Kirchenfuzzies in einer ganz anderen DDR gelebt haben als wir!Der Arsch war hier, der kopf nur im Westen. Das soll die Bundesmerkel nicht entschuldigen, eher im Gegenteil - sie hätte es ja besser lernen - sprich: die Friedensliebe verinnerlichen - können. Und auch heute könnte man es mit einer ordentlichen Erziehung besser wissen..
AntwortenLöschenZu diesem Thema zu empfehlen ist der Aufsatz von Kurt Gossweiler "Der 20. Juli 1944 und die Faschismustheorie".
AntwortenLöschenLink:
http://kurt-gossweiler.de/artikel/200744.htm
Unsere geliebte Bundeswehr hat gestern in Potsdam den großen Helden
AntwortenLöschenGeneraloberst von Tresckow gefeiert. Der war seit 1933 ständig im Widerstand und wurde deshalb unter Hitler Generaloberst. Eigenartig.